Mitte März hat er sich vom Abendhimmel zurückgezogen, Mitte Juni stand er genau hinter der Sonne und nun kämpft er sich langsam an den Morgenhimmel.
Spezialisten mögen ihn in den nächsten Tagen nach 5 Uhr früh tief am Osthorizont erwischen. In gut einer Woche ist er schon deutlich leichter zu finden, weil Venus dann nicht weit von ihm entfernt steht und beim Suchen hilft.
Zwar war Mars länger nicht zu sehen, aber die Missionen vor Ort liefen natürlich weiter. Besonders aktiv ist das rollende NASA-Laboratorium Curiosity, das seit drei Jahren herauszufinden versucht, ob auf dem Mars einst lebensfreundliche Bedingungen geherrscht haben.
Für Leben ist Wasser von herausragender Bedeutung. Curiosity misst ständig die Luftfeuchtigkeit und die Bodentemperatur. Die Daten deuten an, dass es zumindest für einige Stunden in der Nacht flüssiges Wasser auf dem Mars gibt.
Es kondensiert in den obersten Zentimetern des Bodens und verdampft durch die Sonnenwärme des Tages wieder. Dieses Wasser dürfte allerdings eine sehr konzentrierte Lösung von Perchlorat-Salzen sein.
Das Vorkommen dieser Salze haben Curiosity und eine andere Sonde bereits nachgewiesen. Sie senken den Gefrierpunkt von Wasser unter Umständen auf unter minus fünfzig Grad Celsius.
Es mag also Wasser auf dem Roten Planeten geben - doch offenbar würde damit mögliches Leben jede Nacht gepökelt.