Bei dunstfreiem Westhimmel lohnt es sich, gut eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang Ausschau zu halten - zuerst mit einem Fernglas, etwas später auch mit bloßem Auge.
Merkur steht weit rechts unterhalb der strahlend hellen Venus. Deshalb dürfte Capella im Fuhrmann die bessere Hilfe sein, um den Planeten am Himmel aufzuspüren.
Dieser Stern, ein Stück rechts oberhalb der Venus, steht genau über Merkur. Er ist am einfachsten zu finden, wenn man von Capella gerade herunter blickt und den Bereich knapp über dem Horizont absucht.
Bis zum 7. Mai steigt er am Himmel immer höher auf, wird zugleich aber leuchtschwächer. Gut anderthalb Stunden nach Sonnenuntergang verschwindet er im Horizontdunst.
Ein besonders hübscher Anblick bietet sich Donnerstag Abend - dann zieht Merkur etwas links unterhalb der Plejaden entlang. Dieses Treffen ist allerdings nur im Fernglas oder Teleskop zu sehen.
Es ist dies die letzte Sichtbarkeit Merkurs während der NASA-Mission Messenger. Nach vier Jahren in der Umlaufbahn um den Planeten steht dieses Projekt nun vor dem Ende.
Es war von vorne herein klar, dass die Sonde auf den Planeten stürzt. Das Flugteam hat mit dem letzten Treibstoff den Einschlag so lange wie möglich hinaus gezögert, um noch Daten aus besonders geringer Höhe zu sammeln.
Merkur und Messenger zeigen sich in den nächsten zwei Wochen abends tief am Westhimmel.