Die Freude über die mögliche Entdeckung einer Klasse ganz neuer Objekte im Weltall wich schnell großem Erstaunen über die äußerst merkwürdigen Eigenschaften dieser vermeintlich himmlischen Blitze.
Sie traten nur werktags auf, aber nie am Wochenende - und zudem gehäuft rund um die Mittagszeit. Damit war klar, dass die Perytons, wie diese Blitze nach einem Fabelwesen genannt wurden, offenbar nicht kosmischen Ursprungs sind - Sterne und Galaxien kennen keine Feiertage und schon gar keine Nachtruhe.
Im vergangenen Dezember hat das Astronomen-Team ein Messinstrument am Teleskop installiert, um irdische Störstrahlung zu erfassen - also etwa die Radiowellen von elektronischen Geräten wie Telefonen oder Motoren.
Die nächsten mysteriösen Blitze tauchten auf, als in einem nahe gelegenen Gebäude gerade ein Mikrowellengerät in Betrieb war. Die Astronomen zeigten schließlich durch eigene Experimente, dass die Perytons nur dann entstehen, wenn das Gerät mitten im Betrieb geöffnet wird.
Dabei dringt für einen Sekundenbruchteil Mikrowellenstrahlung nach außen. Ist das Teleskop passend orientiert, empfängt es das Signal.
Doch jetzt stört es die Astronomen nicht mehr. Sie sehen nur anhand ihrer Daten, wann das Büro nebenan Mittagspause hat.
Wer in der Nähe von Radioteleskopen wohnt, sollte aus Rücksicht auf die Forscher sein Mikrowellengerät erst ausschalten - und dann öffnen.