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Astronomie
Planet mit eiligem Silvester

Nach Einbruch der Dunkelheit steht das große Himmelskreuz, der Schwan, noch aufrecht am Westhimmel. Rechts unterhalb des Querbalkens befindet sich ein Stern, um den sich sieben Planeten drängeln, wie Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt mit Hilfe des NASA-Satelliten Kepler entdeckt haben.

Von Dirk Lorenzen |
    Dieses Planetensystem ähnelt erstaunlich unserer kosmischen Heimat: Auf den Innenbahnen um den Stern laufen die kleinen Planeten, die nicht viel größer sind als die Erde.
    Weiter außen schließen sich ein zu klein geratener Neptun und zwei Gasriesen an, die bei uns Jupiter und Saturn entsprechen.
    Damit hat das System im Schwan in etwa den gleichen "Grundriss" wie unser Sonnensystem. Doch der "Maßstab" ist viel zu klein. Denn der fernste der Planeten ist dort nur so weit von seinem Stern entfernt wie die Erde von der Sonne.
    Die innersten Planeten brauchen gerade mal sieben und neun Tage, um ihren Stern zu umkreisen. Das Objekt ganz außen braucht dafür elf Monate.
    Eine zweite Erde, also einen felsigen, bewohnbaren Planeten, gibt es in diesem System sicher nicht. Aber die Astronomen kommen der Entdeckung lebensfreundlicher Plätze im All immer näher.
    Die Planeten im Schwan laufen so dicht gedrängt um den Stern, dass sie mit ihrer Anziehungskraft gegenseitig ihre Bahnen stören. Der Planet, der in sieben Monaten um den Stern kreist, brauchte plötzlich einen Tag weniger als für die zuvor vermessene Runde.
    Gäbe es dort Bewohner, so müssten diese am Jahresende gut aufpassen, am richtigen Tag Silvester zu feiern.