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Astronomie
Sorgenfrei im Parallel-Universum

Kürzlich sprach Stephen Hawking, zugeschaltet per Video, in der Oper von Sydney über seine Krankheit, große wissenschaftliche Rätsel, die Zukunft der Erde - und über einen Mädchenschwarm, der eine Boygroup verlassen hat.

Von Dirk Lorenzen |
    Spuren der kosmischen Inflation
    Spuren der kosmischen Inflation (BICEP2-Team)
    Denn zum Ende der Veranstaltung fragte eine besorgte Mutter, worin die kosmologische Bedeutung liege, dass ein Mitglied von One Direction die britisch-irische Band verlassen und damit Millionen von Teenager-Herzen gebrochen habe.
    Stephen Hawking freute sich offenbar über die "wichtige" Frage und empfahl den trauernden Mädchen, sich intensiv mit theoretischer Physik zu beschäftigen. Denn schon bald könne es den Nachweis von Parallelwelten geben.
    Nach der Multiversum-Theorie gibt es unzählige Paralleluniversen, in denen buchstäblich alles mögliche passiert. Stephen Hawking betonte, es sei sehr wohl vorstellbar, dass in einer dieser Parallelwelten der Sänger doch noch bei One Direction sei.
    Außerdem, so erläuterte der Physiker der Fragerin im Publikum, sollte ihre Tochter wissen, dass sie in einem Universum mit dem Sänger sogar glücklich verheiratet sei.
    Bei allem Respekt vor der intellektuellen Brillanz Stephen Hawkings, darf man wohl annehmen, dass seine Anmerkungen das trauernde Mädchen nicht restlos getröstet haben.
    Ganz nebenbei hat der berühmte Physiker mit seiner launigen Antwort zugleich eines der größten Probleme heutiger Kosmologie offengelegt: Denn im Multiversum ist eben alles möglich. Doch damit ist diese Idee nicht widerlegbar. Eine Theorie, die angeblich alles erklärt, erklärt in Wirklichkeit - nichts.