Archiv

Astronomie
Venus führt etwas in den Schild

Etwa ab sieben Uhr ist die Venus jetzt wieder als Morgenstern über dem Südosthorizont zu erkennen. Gut eine Stunde später verblasst sie dann in der Dämmerung.

Von Dirk Lorenzen | 24.01.2014
    Venus streift in den nächsten Tagen das Sternbild Schild
    Venus streift in den nächsten Tagen das Sternbild Schild (Stellarium)
    Seit Anfang November steht die Venus im Schützen. Doch in der Nacht zum Sonnabend wandert sie für knapp eine Woche in ein Sternbild hinein, in dem sie noch nie gewesen ist.
    Morgen früh leuchtet unser innerer Nachbarplanet im Schild. Dieses Sternbild gibt es erst seit Ende des siebzehnten Jahrhunderts - es stellt den Schild des polnischen Königs Johann III. Sobieski dar.
    Seitdem es dieses Sternbild gibt, stand Venus noch nicht an dieser Position. Für den fast sensationellen Schild-Besuch kommen zwei Dinge glücklich zusammen:
    Zum einen steht Venus derzeit sieben Grad nördlich der Ekliptik, der Hauptverkehrsstraße für Sonne, Mond und Planeten am Himmel - das ist gut eine Faustbreite bei ausgestrecktem Arm und der maximal mögliche Wert.
    Zum anderen steht sie genau an der richtigen Stelle so weit nördlich der Ekliptik und streift so für ein paar Tage die Ausläufer des Schildes. Es ist das erste Mal, dass diese Figur überhaupt Besuch von einem Planeten bekommt.
    Dass es Venus in den Schild führt, ist für Himmelsfreunde zwar recht kurios. Doch für das bloße Auge ist das alles nicht so spektakulär: Denn von den schwachen Schild-Sternen ist bei uns in der Morgendämmerung ohnehin kaum etwas zu erkennen.
    Dennoch sollten Sie in den kommenden Tagen morgens mal nach Venus im Schild Ausschau halten - denn zu unseren Lebzeiten "verirrt" sie sich nicht wieder in diese Himmelsfigur.