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Astronomie
Zwei Frauen am Abend

Für gut zwei Wochen ist nun die Internationale Raumstation am Himmel zu sehen. Der kosmische Außenposten wird wie üblich von sechs Personen bewohnt - und nach langer Zeit gehören mal wieder zwei Frauen zur Stammbesatzung der ISS.

Von Dirk Lorenzen |
    Ende September ist Jelena Serowa in die Umlaufbahn gestartet. Sie ist erst die vierte Russin überhaupt, die ins All geflogen ist.
    Schon die sowjetische Raumfahrt war von einer gewissen Macho-Haltung geprägt - und Kosmonautinnen haben es in Russland bis heute alles andere als leicht.
    Seit einigen Wochen ist auch die italienische ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti an Bord der Raumstation. Sie ist die Ablösung für den Hohenloher Geophysiker Alexander Gerst, der im November seine Arbeit im All beendet hat.
    Zum Team von Jelena Serowa und Samantha Cristoforetti gehören noch zwei russische Kosmonauten und zwei US-Astronauten.
    Die sechs werden gemeinsam die Weihnachtstage und den Jahreswechsel im Weltall verbringen. In den kommenden Wochen lassen sie sich bei der Arbeit über die Schulter schauen - allerdings nur aus gut 400 Kilometern Entfernung.
    Die Raumstation schmückt jetzt bis Weihnachten den adventlichen Abendhimmel. Sie leuchtet intensiver als die hellsten Sterne und ist auch aus einer Großstadt nicht zu übersehen.
    Der Orbitalkomplex zeigt sich bei jedem Überflug für vier bis fünf Minuten. In dieser Zeit wandert der helle Lichtpunkt der ISS in etwa von West nach Ost über das Firmament.