Angeregt durch den berühmten Astronomen Regiomontanus, der einige Zeit in Nürnberg wirkte, hatte sich Bernhard Walther der Himmelskunde zugewandt. Zur Einweihung seiner Sternwarte 1472 stand ein außergewöhnlich heller Komet am Himmel.
Als Regiomontanus nach Rom ging und bald darauf verstarb, führte Bernhard Walther die Beobachtungsreihe fort. Das Teleskop war noch nicht erfunden. Walther bestimmte mit Winkelmessinstrumenten die Positionen von Sonne, Mond und Planeten am Himmel.
Albrecht Dürer wohnte später in seinem Haus
1501 kaufte er das Haus, in dem später Albrecht Dürer wohnte, und ließ am Südgiebel einen Beobachtungsstand errichten.
Seine über drei Jahrzehnte angesammelte Datenfülle wurde erst fast einhundert Jahre später von Tycho Brahe übertroffen. Leider hat zu Walthers Zeit niemand die gemessenen mit den nach dem antiken geozentrischen Weltmodell berechneten Positionen verglichen – denn dann wären bei diesem große Unstimmigkeiten aufgefallen. Nikolaus Kopernikus erwähnte einige Merkur-Beobachtungen von Bernhard Walter in seinem Hauptwerk „Von den Umläufen“, in dem er das neue Weltbild mit der Sonne im Zentrum formulierte.
1504 ist Bernhard Walther gestorben. An ihn erinnert ein großer Krater mitten auf der Mondscheibe – sein Nachbar dort ist sein Freund Regiomontanus.