Die sogenannte Schutzquote war damit im dritten Quartal dieses Jahres so hoch wie nie. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der linken Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke hervor, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
Laut Regierung wird so gut wie allen Syrern und Eritreern der Schutzstatus gewährt. Auch jeder elfte Marokkaner oder Algerier erhielt die amtliche Bestätigung, dass sie in ihrem Heimatland nicht sicher sind - und in Deutschland bleiben können.
Das ist ein deutlich höherer Anteil als im Frühsommer, als die Große Koalition Algerien, Marokko und Tunesien zu sicheren Herkunftsländern erklären wollte, damit allerdings im Bundesrat an den Grünen scheiterte. Allerdings kamen im dritten Quartal nur noch 1.180 Zuwanderer aus den nordafrikanischen Staaten nach Deutschland, ein kleiner Teil der insgesamt 50.000 Ankömmlinge.
Hundertausende mit ungeklärtem Status
Es warten aber immer noch Hunderttausende auf eine Bearbeitung ihres Antrags: Laut Ausländerzentralregister hielten sich Ende September 788.000 Asylsuchende in Deutschland auf, über deren Status noch nicht entschieden ist. 54.000 haben ihren Asylantrag noch nicht einmal abgegeben. Durchschnittlich sind Flüchtlinge nach BAMF-Angaben bereits acht Monate im Land, bis sie ihren Antrag stellen können. Danach dauert das Verfahren im Schnitt sechseinhalb Monate.
(tzi/hba)