Antidiskriminierungsbeauftragte
Ataman: Deutschland hat nach Hanau versagt

Die Unabhängige Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ataman, hat Deutschland zum vierten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau Versagen im Umgang mit Hinterbliebenen und Betroffenen vorgeworfen.

    Menschen halten Schilder mit schwrz-weißen Abbildungen der Ermordeten in die Höhe.
    Gedenken an die Opfer von Hanau - Archivbild von 2022. (picture alliance / dpa / Boris Roessler)
    Viele von ihnen seien von Staat und Behörden alleine gelassen worden, sagte Ataman der Funke-Mediengruppe. So gebe es für dokumentierte Polizeifehler noch immer keine offizielle Entschuldigung des hessischen Innenministers. Auch fehle in Hanau ein Mahnmal für die Opfer auf dem zentralen Marktplatz. Die Bundesbeauftragte fügte hinzu, Angehörige würden noch immer vom Vater des Täters drangsaliert. Besonders enttäusche sie, dass das sogenannte Demokratiefördergesetz als ein zentrales Instrument zur Extremismusprävention verschleppt werde. Es sei ein Armutszeugnis, dass die FDP es blockiere und als angeblich linkes Ideologieprojekt verhetze.
    In der hessischen Stadt hatten gestern rund 5.000 Menschen an den rassistischen Anschlag vor vier Jahren erinnert. Damals hatte ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst. 
    Diese Nachricht wurde am 18.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.