Diese Strategie erklärte Herber mit langfristigen und kurzfristigen Zielen: "Wir glauben fest daran, dass wir unsere Stimme stärken müssen, bevor wir Perspektiven schaffen, deshalb legen wir eigentlich dort unseren Schwerpunkt, das heißt wirklich Hinwendung an die Mitglieder, mehr Mitglieder akquirieren, Mitglieder stärken für ihre Arbeit in ihren Verbänden, da wird ganz viel Energie hinfließen nächstes Jahr."
Etwas mehr als 500 Spitzensportlerinnen und –Sportler sind dem Verein von "Athleten Deutschland" in den vergangenen zwei Jahren beigetreten. Ihr Ziel: unabhängiger werden vom Deutschen Olympischen Sportbund. Mit dem DOSB konkurrieren? Genau das führt immer wieder zu kritischen Nachfragen. Auch heute im Sportausschuss.
Kein Konkurrent zum DOSB
Schließlich erhält der Verein von Athleten Deutschland ebenso finanzielle Unterstützung vom Bund wie der DOSB. Johannes Herber sieht sich selbst allerdings nicht als Konkurrent: "Wir sind ja sozusagen eine Ausgründung aus der Athletenkommission des DOSB. Da besteht auf keinen Fall ein Konkurrenzverhältnis. Man sieht, dass sich die Ziele des DOSB und die Ziele von Athleten Deutschland in vielen Bereichen überschneiden, es gibt vielleicht Differenzen, wie man diese Ziele erreicht."
Kritisch sehen Athleten Deutschland beispielsweise die Spitzensportreform des DOSB, alle Kräfte nur in den Leistungssportzentren zu bündeln. Andre Hahn, sportpolitischer Sprecher der Linken, findet die frischen Ideen des noch jungen Vereins gut: "Das Beste wäre natürlich, Athleten Deutschland bekäme auch Sitz und Stimme in bestimmten Gremien, und dann wird man irgendwann fragen, braucht man noch eine eigenständige Athletenkommission? Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es beides, und ob das auf längere Sicht funktioniert, da habe ich doch meine Zweifel."