Mayer betonte, es sei von "entscheidender Bedeutung", dass Spitzenathleten sich selbst mündig vertreten könnten. Sie sollten eine Mitsprachemöglichkeit bekommen, um über sie betreffende Rahmenbedingungen mit zu entscheiden und auch, um sich in wichtige Debatten einzubringen.
"Einvernehmliche Lösung mit dem DOSB finden"
Dabei sei es aber wichtig, gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine "einvernehmliche" Lösung zu finden. Denn die Athleten träten nicht als "freie Radikale" auf, sondern seien in die Organisationsstruktur des DOSB eingebunden. Mayer betonte, die Athleten hätten zwar jedes Recht, eine eigenständige, privatrechtliche Organisation zu gründen. Gleichzeitig dürfe aber der DOSB nicht aus der Verantwortung entlassen werden, für seine Athleten eine Vertretung unter seinem Dach zu ermöglichen. Das dürfe ihm auch nicht verwehrt werden. Der Deutsche Olympische Sportbund hatte sich wiederholt gegen die Erstarkung des Vereins außerhalb der Verbandsstrukturen gewehrt.
"Mir kommt es darauf an, dass die Vertretung nicht ohne oder gegen den DOSB ins Werk gesetzt wird", sagte Mayer. Es brauche eine Lösung, die sowohl von den Athleten als auch von DOSB und Bund getragen werde. "Man sollte nicht gegeneinander arbeiten, sondern miteinander". Auch unter dem Dach der Spitzenorganisation könne eine Athleten-Vertretung unabhängig arbeiten.
225.000 Euro für die Athleten
Diese Woche war bekannt geworden, dass das Bundesinnenministerium 225.000 Euro für die Athleten in den Haushaltsentwurf eingestellt hat. Die Verhandlungen über den Haushalt beginnen im Mai. DOSB-Spitzenvertreter argumentierten vor den Parlamentariern des Bundestags-Sportausschusses, dass es keine Doppelstruktur geben dürfe und die im DOSB angesiedelte Athletenkommission der einzige Ansprechpartner sei.
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