Turnen
Athletenvertretung hofft auf umfassende Aufklärung zu Missbrauchs-Vorwürfen

Nach den Vorwürfen ehemaliger Sportlerinnen zu Missständen im Turnen hofft der Verein Athleten Deutschland auf eine angemessene Aufarbeitung. Diese sei dem Deutschen Turner-Bund durchaus zuzutrauen. Denn nach ähnlichen Vorfällen vor mehreren Jahren am Stützpunkt in Chemnitz habe der Verband eine "Vorreiterrolle" eingenommen.

    Eine Turnerin auf dem Schwebebalken.
    Das Stuttgarter Kunstturnforum erschüttern massive Missbrauchsvorwürfe (Symbolbild). (IMAGO / Sportfoto Rudel)
    Das schrieb der stellvertretende Geschäftsführer der Athletenvertretung, Maximilian Klein, in einem Kommentar auf der Internetseite des Deutschen Olympischen Sportbunds. Das bedeute allerdings nicht, dass sich ein breit getragener Struktur- und Kulturwandel unmittelbar in den regionalen oder lokalen Ebenen des Sports bemerkbar mache. "Eine solch nachhaltige Entwicklung braucht Zeit (und Geld)." So seien beispielsweise effektive Meldesysteme nötig sowie die flächendeckende Anwendung von Standards.

    "Zunächst Bekanntwerden von mehr Fällen zu erwarten"

    Klein hofft dennoch, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt- und Missbrauchshandlungen im Sport in den 2030er Jahren eine "Selbstverständlichkeit" wird. Bis dahin aber könnten noch mehr Fälle ans Licht kommen. Das sei zu erwarten, wenn "intensiver an der Safe-Sport-Architektur gearbeitet wird" und die Angebote für Betroffene und Whistleblower besser würden.
    Mehrere ehemalige Auswahl-Turnerinnen hatten zuletzt schwere Vorwürfe erhoben - vor allem gegen den Stützpunkt in Stuttgart. Mittlerweile sind zwei Übungsleiter vorläufig freigestellt.
    Diese Nachricht wurde am 07.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.