Die Athleten hängen in der Luft, bestätigt ihr Sprecher Max Hartung: "Ich glaube das ist das, was bei den Athleten so eine Wut ausgelöst hat: Dass die Situation eben so unklar ist. Wir wissen nicht genau, wie es weitergeht, was in den Haushaltsverhandlungen passiert." 225.000 Euro sollten die Sportler bekommen. Mit dem Geld wollten sie ihre Interessenvertretung "Athleten Deutschland" unabhängig vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) professionell aufstellen. Doch: Im aktuellen Haushaltsplan findet sich die Summer gar nicht mehr wieder.
Sportler in Sorge um eigene Unabhängigkeit
Namhafte deutsche Sportlerinnen und Sportler haben jetzt ihrem Unmut darüber in der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' Luft gemacht. Darunter Skirennfahrer Felix Neureuther, Diskuswerfer Robert Harting und Turner Fabian Hambüchen. Und Athletensprecher Max Hartung. Der Säbelfechter spricht nun im Deutschlandfunk von einer Aufbruchsstimmung unter den Athleten. Sorge gibt es nicht nur ums Geld – auch um die angestrebte Unabhängigkeit vom DOSB.
DOSB und Politik stellen sich quer
Der Sportdachverband befürwortet eine Lösung außerhalb der eigenen Strukturen nicht. Ebenso wenig wie der parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Stephan Mayer von der CSU. Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses Dagmar Freitag kritisiert das: "Wer bitte muss denn Angst haben davor, dass sich diese jungen Menschen, die ihr Leben dem Spitzensport widmen, jetzt auch sagen: Wir wollen unsere Interessen selbstbestimmt und unabhängig vertreten." Das sagte Freitag am Wochenende in diesem Programm. Die SPD-Politikerin will sich dafür einsetzen, dass die Athleten die ursprünglich zugesagten Mittel doch noch bekommen.
Athletensprecher Max Hartung bleibt optimistisch
Es gehe um die Macht des Deutschen Olympischen Sportbundes über die Sportler und um die Existenzberechtigung des DOSB, sagten Skirennläufer Felix Neureuther und Diskus-Olympiasieger Robert Harting der FAZ. Säbelfechter und Athletensprecher Max Hartung ist zuversichtlich, dass sich in Sachen Interessenvertretung der Sportlerinnen und Sportler mittelfristig etwas verändern wird. "Eine Zusicherung der Mittel würde die ganze Situation auflösen und wir könnten dann in Ruhe überlegen, wie wir mit Athleten Deutschland weiter vorgehen und dann konstruktiv mitarbeiten. Deswegen sind jetzt erstmal keine weiteren Aktionen geplant. Aber falls nötig, sind wir sicher kreativ genug, uns was einfallen zu lassen."