Im Juni gelang mit dem nach Fritz Zwicky, einem Schweizer Astronomen, benannten Instrument ein besonderer Fang: Der Asteroid 2019 LF6 ist der mit der kürzesten Umlaufzeit. In nur fünf Monaten rast dieser gut ein Kilometer große Brocken um die Sonne. Sein sonnennächster Bahnpunkt liegt knapp innerhalb der Bahn Merkurs, der fernste etwas außerhalb der Venusbahn.
Das Objekt gehört zu den erst 20 bekannten Asteroiden der Atira-Gruppe, die sich stets innerhalb der Erdbahn aufhalten. Weil diese Objekte der Sonne sehr nah sind, ist es besonders schwierig, sie am Himmel aufzuspüren.
Dem Zwicky-Team bleiben abends und morgens nur etwa 30 Minuten, um am aufgehellten Firmament nach diesen raren Asteroiden Ausschau zu halten. Das Suchprogramm heißt daher treffend "Twilight", Dämmerung.
Es gibt bereits einen zweiten Fang: 2019 AQ3 ist ebenfalls ein Atira-Asteroid – er braucht mit 165 Tagen aber zwei Wochen länger für einen Sonnenumlauf als LF6.
Die Astronomen suchen nach diesen Brocken, um eine möglichst genaue Vorstellung zu bekommen, wo im Sonnensystem welche Objekte sind. Vor allem geht es darum, Asteroiden zu finden, die die Erde treffen könnten. Das ist bei den erstaunlich großen neuen Atira-Exemplaren zum Glück ausgeschlossen.