"Hier sehen wir das Reaktorgebäude und das Pumpenhaus. Die beiden Siedewasserreaktoren lieferten je 600 Megawatt, genug Strom für 600.000 Menschen. Die letzte Anlage haben wir 2005 abgestellt. Aber wir sind immer noch 200 Leute hier. Einsam fühle ich mich nicht."
Lars-Gunnar Fritz hat sein halbes Berufsleben im Atomkraftwerk Barsebäck an der Westküste Schwedens verbracht. Nach der Havarie von Harrisburg im März 1979 schlugen die Emotionen hoch, erinnert sich der Techniker. Vor dem Zaun marschierten die Atomgegner auf und einige seilten sich gar von der gewaltigen Fassade ab.
Heute geht es hier eher still und beschaulich zu. Die verbliebene Besatzung bereitet die Demontage vor. Der Techniker Sonje Johansson verliert sich in den Weiten des Kontrollraums. Er geht mit der Abwicklung nahtlos in Pension. Der beleibte Schwede blickt auf Apparaturen aus den 70er-Jahren und nutzlose Instrumente. Irgendwo in den Tiefen der Anlage sind noch Pumpen in Betrieb.
"1975 habe ich hier angefangen - und schon damals wurde hitzig über die Kernkraft diskutiert. Wir trauten uns kaum, unseren Nachbarn und Freunden von unserer Arbeit zu erzählen. Aber zugleich waren wir stolz, mit so einer fortschrittlichen Technologie zu arbeiten. Und wenn die Anfeindungen zunahmen, dann haben wir uns hier drinnen nur noch mehr angestrengt."
Per Volksentscheid stimmten die Schweden 1980 für den Ausstieg aus der Kernenergie. Doch der wurde nie vollzogen. Ganz im Gegenteil: Mittlerweile gewinnt das Land gut die Hälfte seines Energiebedarfs aus der Atomkraft, die andere aus Wasserkraft.
Barsebäck 1 und 2 sind die bislang einzigen Reaktoren, die vom Netz genommen wurden. Seit Mai 2005 steht das Atomkraftwerk am Öresund still. Mit seiner Demontage ist frühestens in zehn Jahren zu rechnen. Zurück blieben die gewaltigen Betonbauten und 200 Beschäftigte in einer absurd anmutenden Zwischenwelt.
Als gäbe es ein Morgen, haben sie einfach immer weiter gemacht. Es gibt einen schwunghaften Handel mit ausgedienten Installationen. Der technische Nachwuchs übt sich an Ventilen, Kränen, Schaltpulten. Praktische Simulation - garantiert ohne Restrisiko.
Auch die Technik schreitet voran: Magnus Täcklind und seine Ingenieurskollegen entwickeln in Barsebäck Komponenten für die Modernisierung der Kraftwerks-Filiale Ringhals an der Ostküste des Landes. Sie wird seit einigen Jahren massiv aufgerüstet. Dank milliardenschwerer Investitionen der großen Energieversorger Eon, Fortum und Vattenfall produzieren die zehn verbliebenen Meiler an den Standorten Oskarshamn, Ringhals und Forsmark heute mehr Strom als früher die zwölf AKW. Laufzeitverlängerungen von 20 bis 30 Jahren sind geplant.
"Allein in unserer Konstruktionsabteilung haben wir im letzten Jahr drei Dutzend Leute eingestellt. Junge Talente klopfen bei uns an. Nicht zuletzt wegen der Finanzkrise und dem Niedergang in anderen Branchen."
Sie strahlen einen überraschenden Optimismus aus, die Abgewickelten von Barsebäck.
Zumal die Mitte-Rechts-Regierung in Stockholm Anfang des Jahres die Kehrtwende vollzog und somit den Weg für den Weiterbetrieb der bestehenden Reaktoren und den Bau neuer Meiler ebnete. Begründung: Ein 30 Jahre altes Referendum könne in Zeiten des Klimawandels nicht länger verbindlich sein.
Ausgerechnet die bäuerliche Zentrumspartei, lange Jahre eine feste Bastion der Kernkraftgegner, leitete den Kurswechsel ein. Der Energiepakt der Bürgerlichen sei jedoch kein Kniefall vor der Atomlobby, betont die Zentrumsvorsitzende und Wirtschaftsministerin Maud Olofsson bei jeder Gelegenheit. Im Gegenzug würde man nämlich den Ausbau erneuerbarer Energien wie der Windkraft vorantreiben und ehrgeizige Klimaziele verfolgen.
"Ich lebe nun schon seit 35 Jahren mit der Kernkraft. Und auf absehbare Zeit werden wir die Meiler noch brauchen. Aber diese Abhängigkeit soll sich vermindern. Wir fördern Investitionen in erneuerbare Energien. Wir besteuern Klimagase, fordern zu mehr Sparsamkeit auf und wollen Autos und andere Kraftfahrzeuge bis 2030 komplett auf alternative Treibstoffe und Hybridtechniken umstellen. Das bringt dann auch mehr Energiesicherheit."
Eine gewichtige Rolle bei der Energiewende hat die Ministerin dem Staatskonzern Vattenfall zugedacht. Der pustet in seinen Kohlekraftwerken in Deutschland und Polen mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre als die neun Millionen Schweden gemeinsam. Im Heimatland aber gewinnt das Unternehmen den Strom fast ausschließlich aus Wasser- und Atomkraft sowie neuerdings ein wenig Windenergie.
Vattenfall-Konzernchef Lars Josefsson will auf die hochrentablen Altmeiler nicht verzichten. Der Top-Manager, der international gern den Vorreiter für den Klimaschutz gibt, wirbt auch in Deutschland für eine Verlängerung der Laufzeiten.
"Vattenfall setzt auf die Kernkraft. Wir sind stolz auf unsere Kompetenz. Gegenwärtig haben wir eine sichere Versorgung, können sogar Strom exportieren. Aber wenn die Regierung zu dem Schluss kommt, dass wir in Schweden neue Anlagen brauchen, etwa um die ältesten Reaktoren zu ersetzen, dann haben wir ein Interesse, daran mitzuwirken."
Unterdessen werden Fakten geschaffen: Anfang Juni gab die Atomfirma SKB bekannt, ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle neben dem AKW Forsmark an der Ostsee errichten zu wollen. Denn angeblich ist der Fels unter dem Werksgelände besonders trocken und frei von Rissen und Spalten.
Besuch bei Jacob Spangenberg. Er ist Bürgermeister von Östhammar und genießt das Wochenende im Garten vor seinem roten Sommerhaus, eine dampfende Tasse Kaffee vor der Nase. Die strukturschwache Gemeinde liegt rund 130 Kilometer nördlich von Stockholm an der Ostsee. Ihre 23 000 Einwohner leben seit Jahrzehnten von und mit der Kernenergie. Der Stromversorger Vattenfall betreibt hier seit 1980 das AKW Forsmark mit seinen drei Siedewasserreaktoren.
In den letzten Jahren haben die Meiler vor allem Pannen, Zwischenfälle und Skandale produziert. Bürgermeister Spangenberg spricht jedoch lieber über den vertrauensvollen Umgang, den er mit dem Betreiber pflege. Um das Endlager hatte man sich gar einen Konkurrenzkampf mit dem langjährigen Atomstandort Oskarshamn geliefert.
"Ich freue mich über den Zuschlag. Das Projekt wird neues Interesse an Östhammar wecken. Viele werden sich hier niederlassen und in die Zukunft investieren. Wir werden die Entwicklung aber auch weiterhin kritisch begleiten. Wie groß ist die Gefahr, dass Radioaktivität frei wird? In welchem Umfang leidet die Natur? Das sind Fragen, die uns bewegen."
Im nächsten Jahr will die Atomfirma SKB den Bauantrag bei den Behörden einreichen. Nach Prüfung der geologischen Eignung und der Einlagermethode, der Anhörung der Anwohner und einem Regierungsbeschluss könnte 2013 mit dem Bau begonnen werden. Schweden und der Nachbar Finnland, wo man bereits an einer Deponie baut, wären dann die ersten Länder mit einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll.
Rund drei Milliarden Euro will sich die Industrie das Depot kosten lassen. Finanziert wird es durch einen staatlich verwalteten Rücklagenfonds. Für jede Kilowattstunde Atomstrom zahlen die Betreiber eine Öre. Frühestens vom Jahr 2020 an, will man dann die ausgedienten Brennstäbe aus den Reaktoren 500 Meter tief im Granitgestein bunkern.
Als Vorbild dient eine Versuchsanlage, die SKB unter einer Halbinsel bei Oskarshamn betreibt. SKB-Sprecherin Jenny Rees führt durch den Stollen mit seinen gewaltigen Katakomben. Eingeschweißt in bis zu 25 Tonnen schwere Kupferkapseln und von einem Betonitpuffer wasserdicht umhüllt soll das hochgiftige Material für alle Ewigkeit ruhen:
"Hier unten simulieren wir die Bedingungen eines Endlagers. Es ist ein sehr alter Fels, fast zwei Milliarden Jahre alt. 100.000 Jahre müssten wir verbrauchte Brennstäbe sicher verwahren. Für die Menschheit ist das eine extrem lange Zeit, wir reden von 4000 Generationen. Aber geologisch betrachtet ist es doch nur ein kurzer Augenblick."
Die stets freundlich lächelnde Schwedin versichert, dass sie in ihrem Versuchsstollen alle nur denkbaren Szenarien - von der Sturmflut bis zur Eiszeit - in Erwägung ziehen. Ohne Sauerstoff könne das unablässig hereinfließende Wasser der Kapsel nichts anhaben. Darauf weist Rees alle ihre Besucher hin.
Zehntausend kamen allein im letzten Jahr.
"Ich denke, ein Grund, warum wir keine Proteste hier in Schweden haben, ist, dass wir so offen sind. Wir betreiben unsere Forschung nicht hinter verschlossenen Türen. Alle sind eingeladen, sich mit eigenen Augen anzusehen, was wir hier unten treiben."
Und sollen mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Doch so sicher, wie die sorgsame Inszenierung glauben macht, ist die Methode nicht.
Peter Szakalos, Materialforscher an der Königlich-Technischen Hochschule in Stockholm, stellt fest, dass die Betreiber bislang keinerlei Studien nachweisen können, dass sich die Kupferkapseln tatsächlich für die Endlagerung eignen.
"Kupfer reagiert mit Chloriden und Sulfiden, aber auch mit dem Wassermolekül an sich. Das Material löst sich im Grundwasser auf. In unseren Experimenten können wir zeigen, dass die Korrosion 1000 oder gar 10.000 Mal schneller abläuft, als SKB in ihrer sogenannten Sicherheitsanalyse angibt. Doch solche Bedenken werden überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Man hat sich längst festgelegt."
Auch Arno Unge, der für die Grünen im Gemeinderat von Östhammar sitzt, bemängelt, dass die Pläne nicht ausgereift sind. Vor der Platzwahl habe es zwar unentwegte Lobbyarbeit, aber keine gründliche Einschätzung der Risiken und Kosten gegeben.
"Unserer Forderung, alternative Methoden und Standorte im Inland zu untersuchen, hat man sich verweigert. Dabei müsste man auch über eine Verwahrung in tieferen Formationen nachdenken. Im schlimmsten Fall würden freigesetzte Nuklide nämlich mit dem Grundwasser sehr schnell an die Oberfläche und dann auch in die Nahrungskette gelangen."
In Schweden werden Entscheidungen im Konsens gefällt, betont Unge. Zugleich sei das Vertrauen seiner Landsleute in die Technologie, die Betreiber und die Behörden scheinbar grenzenlos. Daran habe auch die Beinahekatastrophe im heimischen Atomkraftwerk wenig geändert.
Im Juli 2006 kam es bei Wartungsarbeiten im Reaktor Forsmark 1 zu einem Kurzschluss. Automatisch stoppte die nukleare Kettenreaktion. Doch bei der Notabschaltung sprangen zwei von vier Dieselgeneratoren nicht an. Wichtige Instrumente fielen aus, die Pumpen für das Kühlwasser liefen nicht mehr. Erst nach 23 Minuten - teilweise im Blindflug -gelang es dem Personal, die Anlagen von Hand zu starten und die Situation damit wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Lars-Olov Höglund hat zwischen 1976 und 1986 für Vattenfall gearbeitet und damals den Bau des Atomkraftwerks betreut. Im Streit trennten sich ihre Wege. Heute ist er der schärfste Kritiker einer Strompolitik, die darauf abzielt, auch noch den ältesten Meilern das Maximum an Leistung herauszupressen.
Höglund zweifelt grundsätzlich an der Sicherheit der Anlagen, denn heute ginge es nur noch um den größtmöglichen Profit. Wartungsarbeiten würden immer öfter bei laufendem Reaktorbetrieb durchgeführt, Störfälle heruntergespielt.
"Atomkraft ist ja keine Zukunftsbranche mehr. Es werden keine AKW gebaut, die Schule gibt es nicht mehr. Das Einzige, was zählt, ist die Atomkraftwerke in Betrieb zu halten, so viel Leistung wie möglich herauszuholen, so viel Geld wie möglich zu verdienen."
Ende 2006 wurde den Medien ein interner Bericht zugespielt. Darin listeten die Autoren eine Reihe von 22 Betriebsunfällen und bewussten Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften auf, die nach ihrer Einschätzung allesamt das Potenzial zu einem "tödlichen Unglück" hatten. In diesem Licht betrachtet war der Störfall der vorläufige Höhepunkt einer Pannenserie, die nach Ansicht der schwedischen Atomaufsicht einen erschreckenden "Verfall der Sicherheitskultur" offenbart. Zuletzt sprach die Atomaufsicht im Juli dieses Jahres eine Rüge aus, diesmal wegen chronischer Schlampereien im AKW Ringhals. Und auch die immer neuen Zwischenfälle in den von Vattenfall betriebenen deutschen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel sorgen in Stockholm für Irritationen. Staatssekretär Ola Alterå ist bemüht, die wachsenden Zweifel an der Zuverlässigkeit des Betreibers auszuräumen.
"Als Eigner nehmen wir die offenkundigen Mängel bei Vattenfall sehr ernst, etwa was die Sicherheitskultur und die Informationspolitik angeht. Ein Unternehmen im Besitz des schwedischen Volkes sollte ein Vorbild sein. So weit sind wir noch lange nicht. Die wichtigste Aufgabe der Konzernleitung besteht nun darin, das Vertrauen wieder herzustellen."
Vattenfall habe den Bemühungen, die Kernkraft als klimafreundliche, preiswerte und zuverlässige Energiequelle der Zukunft anzupreisen, einen Bärendienst erwiesen, meint auch Per Brunzell. Der frühere Nordeuropa-Chef des Anlagenbauers Westinghouse, der heute alle Größen der Branche berät, sagt der umstrittenen Technologie dennoch goldene Zeiten voraus. Weltweit seien 30 Reaktoren im Bau, zwei Dutzend weitere geplant, unter anderem in Finnland, Italien und im Baltikum.
"Ein schwedischer König hat ein Mal gesagt: Die Gerüchte über meinen Tod sind stark übertrieben. In Asien und Europa wird gebaut, in den USA gibt es wieder Bestellungen. Die nüchternen Zahlen sprechen für sich: in Schweden macht die Kernenergie die Hälfte der Stromversorgung aus, in Deutschland ein Drittel, in den USA ein Fünftel."
Weltweit sind es gerade einmal 16 Prozent, gibt Nils Bøhmer zu bedenken. Der Atomphysiker erforscht für die norwegische Umweltorganisation Bellona den Zustand russischer Atomanlagen. Veraltete Reaktoren sind nicht nur im Osten ein Problem, hat Bøhmer beobachtet. Sie müssten in absehbarer Zukunft ersetzt werden. Für optimistische Ausbauszenarien gebe es folglich kaum Anlass.
"Es gibt viel Gerede aber wenig Konkretes. Und das liegt vor allem an den hohen Kosten, die mit dem Bau neuer Atomkraftwerke verbunden sind. Wenn wir die Kernenergie zur Lösung unserer Klimaprobleme nutzen wollten, müssten wir 10 bis 30 Reaktoren im Jahr bauen. Tatsächlich gab es aber einen Stillstand in den letzten Jahren und große Probleme, den Anforderungen an die Sicherheit gerecht zu werden."
So hat sich etwa die Errichtung des neuartigen Druckwasserreaktors Olkiluoto 3 an der Südwestküste Finnlands zu einem technischen und finanziellen Fiasko entwickelt. Der Bau verzögerte sich, unter anderem, weil Subunternehmer falsch gemischten Beton auftrugen. Mit dem für dieses Jahr geplanten Betriebsstart wird nun frühestens 2011 gerechnet. Die auf ursprünglich 2,5 Mrd. Euro kalkulierten Kosten könnten sich bis dahin verdoppeln. Nils Bøhmer:
"Ich vermute, wir werden in den kommenden Jahren einen eher bescheidenen Ausbau erleben. Der Trend geht aber zur Modernisierung und Verlängerung der Laufzeit auf bis zu 80 Jahre. Insofern ist es ein wichtiger Schritt, dass Finnland und Schweden Deponien planen. Andere EU-Länder könnten sich motiviert fühlen, dem Beispiel zu folgen, oder Gelder für eine grenzüberschreitende Lösung bereitzustellen."
Bislang konnten sich nur die Finnen für die schwedische Kapseltechnologie erwärmen. Die Nachbarn haben auch bereits die Vorbereitungen für ein eigenes Endlager am Standort Olkiluoto begonnen, es könnte 2020 fertig sein.
Doch während die beiden atomfreundlichen Länder voranschreiten, sieht es im Rest der Welt düster aus. In mehr als 400 Reaktoren weltweit haben sich bislang über 100 000 Tonnen hochaktiver Kernabfall angehäuft. Nicht einmal die USA, der größte Erzeuger von Atommüll, haben ein greifbares Konzept für dessen Beseitigung.
Zwar sei man sich in der EU derzeit einig, dass jedes Land seinen eigenen Atomabfall entsorgt, gibt der Soziologe Göran Sundqvist zu bedenken. Doch gänzlich ausschließen ließe sich nicht, dass Schweden mit seinen weit entwickelten Endlagerplänen zum Atomklo des Kontinents verkommt.
"Nach den ursprünglichen Plänen wären wir 2010 aus der Kernkraft ausgestiegen. Dann hätte man die Menge berechnen können. 1980 wurde die Lebensdauer der Anlagen auf 25 Jahre geschätzt. Heute spricht man bereits von 60 Jahren. Auch in anderen Ländern weist derzeit wenig auf ein baldiges Ende der Kernkraft hin. Die Anlagen gehören multinationalen Konzernen. Da macht es kaum noch Sinn, von schwedischen Reaktoren und schwedischem Atommüll zu sprechen."
Lars-Gunnar Fritz hat sein halbes Berufsleben im Atomkraftwerk Barsebäck an der Westküste Schwedens verbracht. Nach der Havarie von Harrisburg im März 1979 schlugen die Emotionen hoch, erinnert sich der Techniker. Vor dem Zaun marschierten die Atomgegner auf und einige seilten sich gar von der gewaltigen Fassade ab.
Heute geht es hier eher still und beschaulich zu. Die verbliebene Besatzung bereitet die Demontage vor. Der Techniker Sonje Johansson verliert sich in den Weiten des Kontrollraums. Er geht mit der Abwicklung nahtlos in Pension. Der beleibte Schwede blickt auf Apparaturen aus den 70er-Jahren und nutzlose Instrumente. Irgendwo in den Tiefen der Anlage sind noch Pumpen in Betrieb.
"1975 habe ich hier angefangen - und schon damals wurde hitzig über die Kernkraft diskutiert. Wir trauten uns kaum, unseren Nachbarn und Freunden von unserer Arbeit zu erzählen. Aber zugleich waren wir stolz, mit so einer fortschrittlichen Technologie zu arbeiten. Und wenn die Anfeindungen zunahmen, dann haben wir uns hier drinnen nur noch mehr angestrengt."
Per Volksentscheid stimmten die Schweden 1980 für den Ausstieg aus der Kernenergie. Doch der wurde nie vollzogen. Ganz im Gegenteil: Mittlerweile gewinnt das Land gut die Hälfte seines Energiebedarfs aus der Atomkraft, die andere aus Wasserkraft.
Barsebäck 1 und 2 sind die bislang einzigen Reaktoren, die vom Netz genommen wurden. Seit Mai 2005 steht das Atomkraftwerk am Öresund still. Mit seiner Demontage ist frühestens in zehn Jahren zu rechnen. Zurück blieben die gewaltigen Betonbauten und 200 Beschäftigte in einer absurd anmutenden Zwischenwelt.
Als gäbe es ein Morgen, haben sie einfach immer weiter gemacht. Es gibt einen schwunghaften Handel mit ausgedienten Installationen. Der technische Nachwuchs übt sich an Ventilen, Kränen, Schaltpulten. Praktische Simulation - garantiert ohne Restrisiko.
Auch die Technik schreitet voran: Magnus Täcklind und seine Ingenieurskollegen entwickeln in Barsebäck Komponenten für die Modernisierung der Kraftwerks-Filiale Ringhals an der Ostküste des Landes. Sie wird seit einigen Jahren massiv aufgerüstet. Dank milliardenschwerer Investitionen der großen Energieversorger Eon, Fortum und Vattenfall produzieren die zehn verbliebenen Meiler an den Standorten Oskarshamn, Ringhals und Forsmark heute mehr Strom als früher die zwölf AKW. Laufzeitverlängerungen von 20 bis 30 Jahren sind geplant.
"Allein in unserer Konstruktionsabteilung haben wir im letzten Jahr drei Dutzend Leute eingestellt. Junge Talente klopfen bei uns an. Nicht zuletzt wegen der Finanzkrise und dem Niedergang in anderen Branchen."
Sie strahlen einen überraschenden Optimismus aus, die Abgewickelten von Barsebäck.
Zumal die Mitte-Rechts-Regierung in Stockholm Anfang des Jahres die Kehrtwende vollzog und somit den Weg für den Weiterbetrieb der bestehenden Reaktoren und den Bau neuer Meiler ebnete. Begründung: Ein 30 Jahre altes Referendum könne in Zeiten des Klimawandels nicht länger verbindlich sein.
Ausgerechnet die bäuerliche Zentrumspartei, lange Jahre eine feste Bastion der Kernkraftgegner, leitete den Kurswechsel ein. Der Energiepakt der Bürgerlichen sei jedoch kein Kniefall vor der Atomlobby, betont die Zentrumsvorsitzende und Wirtschaftsministerin Maud Olofsson bei jeder Gelegenheit. Im Gegenzug würde man nämlich den Ausbau erneuerbarer Energien wie der Windkraft vorantreiben und ehrgeizige Klimaziele verfolgen.
"Ich lebe nun schon seit 35 Jahren mit der Kernkraft. Und auf absehbare Zeit werden wir die Meiler noch brauchen. Aber diese Abhängigkeit soll sich vermindern. Wir fördern Investitionen in erneuerbare Energien. Wir besteuern Klimagase, fordern zu mehr Sparsamkeit auf und wollen Autos und andere Kraftfahrzeuge bis 2030 komplett auf alternative Treibstoffe und Hybridtechniken umstellen. Das bringt dann auch mehr Energiesicherheit."
Eine gewichtige Rolle bei der Energiewende hat die Ministerin dem Staatskonzern Vattenfall zugedacht. Der pustet in seinen Kohlekraftwerken in Deutschland und Polen mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre als die neun Millionen Schweden gemeinsam. Im Heimatland aber gewinnt das Unternehmen den Strom fast ausschließlich aus Wasser- und Atomkraft sowie neuerdings ein wenig Windenergie.
Vattenfall-Konzernchef Lars Josefsson will auf die hochrentablen Altmeiler nicht verzichten. Der Top-Manager, der international gern den Vorreiter für den Klimaschutz gibt, wirbt auch in Deutschland für eine Verlängerung der Laufzeiten.
"Vattenfall setzt auf die Kernkraft. Wir sind stolz auf unsere Kompetenz. Gegenwärtig haben wir eine sichere Versorgung, können sogar Strom exportieren. Aber wenn die Regierung zu dem Schluss kommt, dass wir in Schweden neue Anlagen brauchen, etwa um die ältesten Reaktoren zu ersetzen, dann haben wir ein Interesse, daran mitzuwirken."
Unterdessen werden Fakten geschaffen: Anfang Juni gab die Atomfirma SKB bekannt, ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle neben dem AKW Forsmark an der Ostsee errichten zu wollen. Denn angeblich ist der Fels unter dem Werksgelände besonders trocken und frei von Rissen und Spalten.
Besuch bei Jacob Spangenberg. Er ist Bürgermeister von Östhammar und genießt das Wochenende im Garten vor seinem roten Sommerhaus, eine dampfende Tasse Kaffee vor der Nase. Die strukturschwache Gemeinde liegt rund 130 Kilometer nördlich von Stockholm an der Ostsee. Ihre 23 000 Einwohner leben seit Jahrzehnten von und mit der Kernenergie. Der Stromversorger Vattenfall betreibt hier seit 1980 das AKW Forsmark mit seinen drei Siedewasserreaktoren.
In den letzten Jahren haben die Meiler vor allem Pannen, Zwischenfälle und Skandale produziert. Bürgermeister Spangenberg spricht jedoch lieber über den vertrauensvollen Umgang, den er mit dem Betreiber pflege. Um das Endlager hatte man sich gar einen Konkurrenzkampf mit dem langjährigen Atomstandort Oskarshamn geliefert.
"Ich freue mich über den Zuschlag. Das Projekt wird neues Interesse an Östhammar wecken. Viele werden sich hier niederlassen und in die Zukunft investieren. Wir werden die Entwicklung aber auch weiterhin kritisch begleiten. Wie groß ist die Gefahr, dass Radioaktivität frei wird? In welchem Umfang leidet die Natur? Das sind Fragen, die uns bewegen."
Im nächsten Jahr will die Atomfirma SKB den Bauantrag bei den Behörden einreichen. Nach Prüfung der geologischen Eignung und der Einlagermethode, der Anhörung der Anwohner und einem Regierungsbeschluss könnte 2013 mit dem Bau begonnen werden. Schweden und der Nachbar Finnland, wo man bereits an einer Deponie baut, wären dann die ersten Länder mit einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll.
Rund drei Milliarden Euro will sich die Industrie das Depot kosten lassen. Finanziert wird es durch einen staatlich verwalteten Rücklagenfonds. Für jede Kilowattstunde Atomstrom zahlen die Betreiber eine Öre. Frühestens vom Jahr 2020 an, will man dann die ausgedienten Brennstäbe aus den Reaktoren 500 Meter tief im Granitgestein bunkern.
Als Vorbild dient eine Versuchsanlage, die SKB unter einer Halbinsel bei Oskarshamn betreibt. SKB-Sprecherin Jenny Rees führt durch den Stollen mit seinen gewaltigen Katakomben. Eingeschweißt in bis zu 25 Tonnen schwere Kupferkapseln und von einem Betonitpuffer wasserdicht umhüllt soll das hochgiftige Material für alle Ewigkeit ruhen:
"Hier unten simulieren wir die Bedingungen eines Endlagers. Es ist ein sehr alter Fels, fast zwei Milliarden Jahre alt. 100.000 Jahre müssten wir verbrauchte Brennstäbe sicher verwahren. Für die Menschheit ist das eine extrem lange Zeit, wir reden von 4000 Generationen. Aber geologisch betrachtet ist es doch nur ein kurzer Augenblick."
Die stets freundlich lächelnde Schwedin versichert, dass sie in ihrem Versuchsstollen alle nur denkbaren Szenarien - von der Sturmflut bis zur Eiszeit - in Erwägung ziehen. Ohne Sauerstoff könne das unablässig hereinfließende Wasser der Kapsel nichts anhaben. Darauf weist Rees alle ihre Besucher hin.
Zehntausend kamen allein im letzten Jahr.
"Ich denke, ein Grund, warum wir keine Proteste hier in Schweden haben, ist, dass wir so offen sind. Wir betreiben unsere Forschung nicht hinter verschlossenen Türen. Alle sind eingeladen, sich mit eigenen Augen anzusehen, was wir hier unten treiben."
Und sollen mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Doch so sicher, wie die sorgsame Inszenierung glauben macht, ist die Methode nicht.
Peter Szakalos, Materialforscher an der Königlich-Technischen Hochschule in Stockholm, stellt fest, dass die Betreiber bislang keinerlei Studien nachweisen können, dass sich die Kupferkapseln tatsächlich für die Endlagerung eignen.
"Kupfer reagiert mit Chloriden und Sulfiden, aber auch mit dem Wassermolekül an sich. Das Material löst sich im Grundwasser auf. In unseren Experimenten können wir zeigen, dass die Korrosion 1000 oder gar 10.000 Mal schneller abläuft, als SKB in ihrer sogenannten Sicherheitsanalyse angibt. Doch solche Bedenken werden überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Man hat sich längst festgelegt."
Auch Arno Unge, der für die Grünen im Gemeinderat von Östhammar sitzt, bemängelt, dass die Pläne nicht ausgereift sind. Vor der Platzwahl habe es zwar unentwegte Lobbyarbeit, aber keine gründliche Einschätzung der Risiken und Kosten gegeben.
"Unserer Forderung, alternative Methoden und Standorte im Inland zu untersuchen, hat man sich verweigert. Dabei müsste man auch über eine Verwahrung in tieferen Formationen nachdenken. Im schlimmsten Fall würden freigesetzte Nuklide nämlich mit dem Grundwasser sehr schnell an die Oberfläche und dann auch in die Nahrungskette gelangen."
In Schweden werden Entscheidungen im Konsens gefällt, betont Unge. Zugleich sei das Vertrauen seiner Landsleute in die Technologie, die Betreiber und die Behörden scheinbar grenzenlos. Daran habe auch die Beinahekatastrophe im heimischen Atomkraftwerk wenig geändert.
Im Juli 2006 kam es bei Wartungsarbeiten im Reaktor Forsmark 1 zu einem Kurzschluss. Automatisch stoppte die nukleare Kettenreaktion. Doch bei der Notabschaltung sprangen zwei von vier Dieselgeneratoren nicht an. Wichtige Instrumente fielen aus, die Pumpen für das Kühlwasser liefen nicht mehr. Erst nach 23 Minuten - teilweise im Blindflug -gelang es dem Personal, die Anlagen von Hand zu starten und die Situation damit wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Lars-Olov Höglund hat zwischen 1976 und 1986 für Vattenfall gearbeitet und damals den Bau des Atomkraftwerks betreut. Im Streit trennten sich ihre Wege. Heute ist er der schärfste Kritiker einer Strompolitik, die darauf abzielt, auch noch den ältesten Meilern das Maximum an Leistung herauszupressen.
Höglund zweifelt grundsätzlich an der Sicherheit der Anlagen, denn heute ginge es nur noch um den größtmöglichen Profit. Wartungsarbeiten würden immer öfter bei laufendem Reaktorbetrieb durchgeführt, Störfälle heruntergespielt.
"Atomkraft ist ja keine Zukunftsbranche mehr. Es werden keine AKW gebaut, die Schule gibt es nicht mehr. Das Einzige, was zählt, ist die Atomkraftwerke in Betrieb zu halten, so viel Leistung wie möglich herauszuholen, so viel Geld wie möglich zu verdienen."
Ende 2006 wurde den Medien ein interner Bericht zugespielt. Darin listeten die Autoren eine Reihe von 22 Betriebsunfällen und bewussten Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften auf, die nach ihrer Einschätzung allesamt das Potenzial zu einem "tödlichen Unglück" hatten. In diesem Licht betrachtet war der Störfall der vorläufige Höhepunkt einer Pannenserie, die nach Ansicht der schwedischen Atomaufsicht einen erschreckenden "Verfall der Sicherheitskultur" offenbart. Zuletzt sprach die Atomaufsicht im Juli dieses Jahres eine Rüge aus, diesmal wegen chronischer Schlampereien im AKW Ringhals. Und auch die immer neuen Zwischenfälle in den von Vattenfall betriebenen deutschen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel sorgen in Stockholm für Irritationen. Staatssekretär Ola Alterå ist bemüht, die wachsenden Zweifel an der Zuverlässigkeit des Betreibers auszuräumen.
"Als Eigner nehmen wir die offenkundigen Mängel bei Vattenfall sehr ernst, etwa was die Sicherheitskultur und die Informationspolitik angeht. Ein Unternehmen im Besitz des schwedischen Volkes sollte ein Vorbild sein. So weit sind wir noch lange nicht. Die wichtigste Aufgabe der Konzernleitung besteht nun darin, das Vertrauen wieder herzustellen."
Vattenfall habe den Bemühungen, die Kernkraft als klimafreundliche, preiswerte und zuverlässige Energiequelle der Zukunft anzupreisen, einen Bärendienst erwiesen, meint auch Per Brunzell. Der frühere Nordeuropa-Chef des Anlagenbauers Westinghouse, der heute alle Größen der Branche berät, sagt der umstrittenen Technologie dennoch goldene Zeiten voraus. Weltweit seien 30 Reaktoren im Bau, zwei Dutzend weitere geplant, unter anderem in Finnland, Italien und im Baltikum.
"Ein schwedischer König hat ein Mal gesagt: Die Gerüchte über meinen Tod sind stark übertrieben. In Asien und Europa wird gebaut, in den USA gibt es wieder Bestellungen. Die nüchternen Zahlen sprechen für sich: in Schweden macht die Kernenergie die Hälfte der Stromversorgung aus, in Deutschland ein Drittel, in den USA ein Fünftel."
Weltweit sind es gerade einmal 16 Prozent, gibt Nils Bøhmer zu bedenken. Der Atomphysiker erforscht für die norwegische Umweltorganisation Bellona den Zustand russischer Atomanlagen. Veraltete Reaktoren sind nicht nur im Osten ein Problem, hat Bøhmer beobachtet. Sie müssten in absehbarer Zukunft ersetzt werden. Für optimistische Ausbauszenarien gebe es folglich kaum Anlass.
"Es gibt viel Gerede aber wenig Konkretes. Und das liegt vor allem an den hohen Kosten, die mit dem Bau neuer Atomkraftwerke verbunden sind. Wenn wir die Kernenergie zur Lösung unserer Klimaprobleme nutzen wollten, müssten wir 10 bis 30 Reaktoren im Jahr bauen. Tatsächlich gab es aber einen Stillstand in den letzten Jahren und große Probleme, den Anforderungen an die Sicherheit gerecht zu werden."
So hat sich etwa die Errichtung des neuartigen Druckwasserreaktors Olkiluoto 3 an der Südwestküste Finnlands zu einem technischen und finanziellen Fiasko entwickelt. Der Bau verzögerte sich, unter anderem, weil Subunternehmer falsch gemischten Beton auftrugen. Mit dem für dieses Jahr geplanten Betriebsstart wird nun frühestens 2011 gerechnet. Die auf ursprünglich 2,5 Mrd. Euro kalkulierten Kosten könnten sich bis dahin verdoppeln. Nils Bøhmer:
"Ich vermute, wir werden in den kommenden Jahren einen eher bescheidenen Ausbau erleben. Der Trend geht aber zur Modernisierung und Verlängerung der Laufzeit auf bis zu 80 Jahre. Insofern ist es ein wichtiger Schritt, dass Finnland und Schweden Deponien planen. Andere EU-Länder könnten sich motiviert fühlen, dem Beispiel zu folgen, oder Gelder für eine grenzüberschreitende Lösung bereitzustellen."
Bislang konnten sich nur die Finnen für die schwedische Kapseltechnologie erwärmen. Die Nachbarn haben auch bereits die Vorbereitungen für ein eigenes Endlager am Standort Olkiluoto begonnen, es könnte 2020 fertig sein.
Doch während die beiden atomfreundlichen Länder voranschreiten, sieht es im Rest der Welt düster aus. In mehr als 400 Reaktoren weltweit haben sich bislang über 100 000 Tonnen hochaktiver Kernabfall angehäuft. Nicht einmal die USA, der größte Erzeuger von Atommüll, haben ein greifbares Konzept für dessen Beseitigung.
Zwar sei man sich in der EU derzeit einig, dass jedes Land seinen eigenen Atomabfall entsorgt, gibt der Soziologe Göran Sundqvist zu bedenken. Doch gänzlich ausschließen ließe sich nicht, dass Schweden mit seinen weit entwickelten Endlagerplänen zum Atomklo des Kontinents verkommt.
"Nach den ursprünglichen Plänen wären wir 2010 aus der Kernkraft ausgestiegen. Dann hätte man die Menge berechnen können. 1980 wurde die Lebensdauer der Anlagen auf 25 Jahre geschätzt. Heute spricht man bereits von 60 Jahren. Auch in anderen Ländern weist derzeit wenig auf ein baldiges Ende der Kernkraft hin. Die Anlagen gehören multinationalen Konzernen. Da macht es kaum noch Sinn, von schwedischen Reaktoren und schwedischem Atommüll zu sprechen."