Dem IAEA-Bericht zufolge fand der "koordinierteste" Teil der Forschungen vor dem Jahr 2003 statt. Einige Aktivitäten gingen aber bis 2009 weiter. Durch Machbarkeitsstudien und wissenschaftliche Arbeiten habe sich das Land "bestimmte technische Kenntnisse und Fähigkeiten" angeeignet. Die Einschätzung der IAEA beruht auf Geheimdienstinformationen der USA, Israels und anderer Gegner des Irans sowie eigenen Recherchen.
Die Behörde betonte aber, dass es nur eine Einschätzung sei und keine eindeutige Bewertung der iranischen Atomaktivitäten. Zudem habe Teheran auch nicht alle geforderten Informationen freigegeben, hieß es in dem Bericht. Der Westen hat dem Iran immer wieder vorgeworfen, an Atomwaffen gearbeitet zu haben, was das Land stets von sich wies.
Irans Atomunterhändler Abbas Araktschi sagte, der IAEA-Bericht zeige, dass das Atomprogramm seines Landes keine militärische Dimension habe. "Unsere Atomforschungen waren stets standardgemäß und haben nur friedliche Ziele verfolgt." Atomwaffen seien nie Teil der iranischen Verteidigungsdoktrin und Ziel der Forschungen gewesen.
Abkommen soll Bau einer Atomwaffe verhindern
Im Juli hatte sich der Iran mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland auf ein als historisch angesehenes Atomabkommen verständigt. Die internationale Vereinbarung zielt darauf ab, dass Teheran keine Atomwaffen entwickeln kann. Dafür soll das Land unter anderem zwei Drittel seiner Zentrifugen zur Anreicherung von radioaktivem Uran abbauen.
Im Gegenzug für die Einschnitte und Kontrollen seines Atomprogramms erhielt der Iran die Zusage, dass die schmerzhaften Wirtschafts- und Finanzsanktionen der EU und der USA schrittweise aufgehoben werden.
(hba/fwa)