Bei den Verhandlungen in Wien geht es darum, das sechsmonatige Übergangsabkommen, das Ende November in Genf beschlossen worden war, konkret auszugestalten. Die Vereinbarung soll dem Iran die friedliche Nutzung der Atomtechnik ermöglichen, aber die Entwicklung von Atomwaffen verhindern.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters warnte ein US-Diplomat einerseits vor zu großem Optimusmus, bezeichnete aber eine Lösung bis zum Ablauf der selbstgesteckten Frist am 20. Juli als möglich. "Es gibt noch große Lücken", sagte er. "Aber ich glaube, dass wir eine Vereinbarung erreichen können." Ajatollah Ali Chamenei, der Oberste Führer des Iran, gab sich kämpferisch und kündigte an, man werde sich keinerlei westlichem Druck beugen.
Die größten Streitpunkte bleiben die Frage der Urananreicherung und der Schwerwasserreaktor von Arak: Nach dessen Inbetriebnahme würde Plutonium anfallen, welches zur Herstellung einer Atombombe eingesetzt werden könnte. Der Westen will das verhindern und fordert daher die Schließung der Anlage oder die Umwandlung zu einem Leichtwasserreaktor. Der Iran lehnt das ab. Teheran will mit dem Vertrag erreichen, dass die Sanktionen gegen das Land weiter gelockert oder aufgehoben werden.