Nach den Worten von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ist das "Endspiel" bei den Verhandlungen erreicht. Auch für die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini steht die Verhandlungen vor einer Lösung: "Wir waren noch nie so nah an einem Abkommen, aber es müssen noch entscheidende Punkte gelöst werden".
Steinmeier und sein französischer Amtskollege Laurent Fabius sagten eine für morgen geplante gemeinsame Reise nach Kasachstan ab, um für die Verhandlungen in Lausanne bleiben zu können. Das verlautete aus Diplomatenkreisen.
Frist bis Dienstag
Zuvor hatte auch US-Außenminister Kerry seine Rückreise in die Vereinigten Staaten verschoben. In einigen Agenturberichten ist bereits von Erfolgen in den Verhandlungen die Rede, sogar von einer "vorläufigen Einigung". Für diese Meldungen gibt es aber keine Bestätigung.
In Lausanne verhandeln die fünf Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat und Deutschland mit der islamischen Republik über die künftige Nutzung der Atomenergie. Es geht um Zusicherungen, dass Teheran keine Atombombe baut. Umgekehrt will der Iran, dass der Westen seine Wirtschaftssanktionen aufhebt. Bis zum 31. März soll es eine politische Grundsatzvereinbarung geben.
Netanjahu sieht schlimmste Befürchtungen bestätigt
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte erneut eindringlich vor einem Atomabkommen mit dem Iran. Die sich abzeichnende Einigung gehe noch über die Befürchtungen seiner Regierung hinaus, sagte Netanjahu am Sonntag bei einer Kabinettssitzung in Jerusalem. Auch arabische Verbündete der USA wie Saudi-Arabien sehen eine Einigung im Atomstreit kritisch.
(tön/pvo)