Russlands Regierung geht von einem Terroranschlag aus. Präsident Wladimir Putin rief am Abend Außenminister Lawrow und die Chefs des Inlands- und des Auslandsgeheimdienstes zu sich.
"Das Verbrechen ist eine Provokation und darauf gerichtet, die Normalisierung der russisch-türkischen Beziehungen zu verhindern. Und auch den Friedensprozess in Syrien, den Russland, die Türkei und der Iran aktiv vorantreiben, gemeinsam mit anderen Ländern, die ein Interesse daran haben. Die Antwort kann nur heißen, den Kampf gegen den Terror zu verstärken. Die Banditen werden das zu spüren bekommen."
Leonid Sluzkij, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses in der Staats-Duma, bekräftigte gleichfalls:
"Der Terrorismus wird nicht durchkommen. Wer jetzt verzweifelt versucht, Zwietracht zwischen Russland, das in vorderster Reihe gegen den internationalen Terrorismus kämpft, und der Türkei zu säen, der wird ein Fiasko erleben."
Russische Ermittler reisen nach Ankara
Vor gut einem Jahr hatte die türkische Armee über syrisch-türkischem Grenzgebiet einen russischen Jagdbomber abgeschossen. Russland strafte die Türkei mit Sanktionen. Seit einigen Monaten arbeiten beide Seiten an einer Verbesserung der Beziehungen. Ein für Dienstag in Moskau angesetztes Treffen der Außenminister der Türkei, Russlands und des Iran soll trotz des Mordes an dem Botschafter stattfinden.
Russische Ermittler seien auf dem Weg nach Ankara, um mit türkischen Ermittlern zusammenzuarbeiten, so Putin. Darauf habe er sich am Abend in einem Telefonat mit dem türkischen Staatspräsidenten geeinigt.
"Wir müssen wissen, wer den Arm des Mörders gelenkt hat."
Der einflussreiche Außenpolitiker und Fernsehmoderator Aleksej Puschkow machte bereits Schuldige an der Bluttat aus.
"Hinter diesem Angriff stehen sehr wahrscheinlich ultraradikale Kräfte in der Türkei. Möglicherweise stehen sie mit den Terrororganisationen in Verbindung, die in Syrien gegen die Regierung Assad kämpfen. Meiner Ansicht nach ist das eine Folge der politischen Kampagne, die die Medien im Westen und in den Ländern des Nahen Ostens gegen Russlands Vorgehen in Syrien führen."
Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Zacharowa, kündigte an, Russland wolle den Mord noch heute im UN-Sicherheitsrat besprechen.