Bei der erneuten Explosion am Dienstagmorgen wurde niemand verletzt. Nach Angaben der Polizei wollte ein Unbekannter am einem PIer am Fluss Chao Praya eine Rohrbombe in die Menge schleudern. Er habe sein Ziel verfehlt, der Sprengsatz sei im Fluss gelandet und explodiert. Ob es einen Zusammenhang mit dem Anschlag vom Montag gibt, ist noch unklar.
Die Militärregierung fahndet hier inzwischen nach einem mutmaßlichen Täter. Der Verdächtige ist nach Angaben von Regierungschef Prayut Chan-O-Cha auf den Bildern einer Überwachunskamera zu sehen und soll ein verdächtiges Paket dabeigehabt haben. Der Militärchef erklärte, der Mann gehöre vermutlich einer regierungsfeindlichen Gruppe an, die im Norden des Landes ansässig sei. In der Region ist die sogenannte Rothemden-Bewegung besonders aktiv, die dem früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra nahesteht, der 2006 entmachtet wurde.
Explosion am Erawan-Schrein
Die Explosion am Montag ereignete sich in der Nähe des Erawan-Schreins an einer großen Kreuzung im Zentrum Bangkoks. Zwei weitere Sprengsätze wurden gefunden, die nicht detoniert waren. Die Kultstätte wird oft von Touristen vor allem aus Fernost, aber auch von Thailändern besucht. Jede Stunde gibt es dort mehrere Tanzdarbietungen zur Huldigung des Hindu-Gottes Brahma. In unmittelbarer Nähe stehen große Hotels, Einkaufszentren und Bürogebäude. Mindestens 20 Menschen wurden getötet, mehr als 120 verletzt. Unter den Todesopfern sind laut Polizei mehrere Ausländer.
Hintergrund des Anschlags noch unklar
Der Polizeichef des Landes, Somyot Pumpanmuang, betonte, bisher werde kein Hintergrund ausgeschlossen. Möglich sei auch, dass es sich um einen Racheakt für die jüngste Abschiebung von Uiguren handele. Thailand hatte im Juli 80 Flüchtlinge der ethnischen Minderheit nach China zurückgeschickt. Das Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, dass Ausländer das Ziel des Anschlags gewesen seien, um der für Thailand äußerst wichtigen Tourismusbranche zu schaden.
Militär ruft zur Ruhe auf
In der Vergangenheit hatte es in Thailand schon öfter Anschläge gegeben, Attentate in der Hauptstadt des buddhistischen Landes sind aber selten. Im Februar waren vor einem Einkaufszentrum in Bangkok zwei Sprengsätze explodiert und hatten zwei Menschen verletzt. Auf der Touristeninsel Koh Samui explodierte im April eine Autobombe. Niemand hat sich zu den Anschlägen bekannt.
In dem Land, in dem Buddhisten die große Mehrheit der Bevölkerung stellen, herrscht seit Mai vergangenen Jahres das Militär. Es hatte die gewählte Regierung nach monatelangen Protestaktionen der Bevölkerung gestürzt. Das Militär rief zur Ruhe auf. "Bringt keine Gerüchte in Umlauf, die Verwirrung im Land stiften könnten", sagte Sprecher Winthai Suvari. Er versichere, dass die Behörden alles unter Kontrolle hätten. Es sei kein Ausnahmezustand verhängt worden.
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