Potsdam-Golm ist ein abgeschiedener Campus für Germanistik-, Psychologie- und Pädagogik-Studenten der Uni Potsdam. Mitten im Wald liegen die Gebäude etwas im Abseits - und das hatte einen besonderen Grund: Auf dem Gelände lernten zu DDR-Zeiten die Studenten der Juristischen Hochschule, der Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit. Im Rahmen einer Vortragsveranstaltung warf die Universität am 26. Oktober einen Blick zurück in diese Vergangenheit. Als Referent fungierte Günter Förster, der als Mitarbeiter des Beauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes - damals noch Joachim Gauck - sieben Jahre lang die Geschichte von Golm erforschte. Die Juristische Hochschule unterlag als zentrale Bildungsstätte des Ministeriums für Staatssicherheit besonderer Geheimhaltung. Im offiziellen Hochschulverzeichnis der DDR war sie nicht verzeichnet. Die Studierenden trugen Uniform, lernten Strafrecht, Kriminalistik, Spionage und so genannte operative Psychologie. Auch wie man inoffizielle Mitarbeiter gegen die eigene Bevölkerung einsetzte, wurde hier "erforscht", berichtet Förster: "Es gibt einzelne Promotionsarbeiten, in denen ganz deutlich steht, dass man Kritiker, missliebige Personen, zersetzen sollte, Methoden der Diffamierung gegen sie anwenden, oder dass man gegen ausländische Korrespondenten vorgeht, die sich unliebsam geäußert hatten." Nach zwei bis vier Jahren bekamen die Stasi-Schüler dafür einen Abschluss als Fachschuljurist oder Diplomjurist. Auch einen Doktor konnte man erwerben, der im Gegensatz zum Stasi-Diplom auch heute noch als Titel getragen werden darf.
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Im Oktober 2000 übernahm Marianne Birthler das Amt der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR von ihrem Vorgänger Joachim Gauck.
Uni Potsdam
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