Georg Ehring: Entwarnung für die Gurke? Jedenfalls haben die Hamburger Gesundheitsbehörden auf Gurken zwar EHEC-Erreger gefunden, doch sie gehören nicht zu dem Stamm, der die schweren Erkrankungen und Todesfälle der vergangenen Wochen ausgelöst hat. Die Suche nach der Infektionsquelle muss also neu beginnen und für Verbraucher stellt sich die Frage, wie sie in der neuen Lage verhindern können, selbst krank zu werden. Antworten gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin, und mit seinem Sprecher Jürgen Thier-Kundke bin ich jetzt am Telefon verbunden. Guten Tag, Herr Thier-Kundke!
Jürgen Thier-Kundke: Guten Tag!
Ehring: Ja, Herr Thier-Kundke, bleiben Sie angesichts der neuen Lage bei der Warnung vor Gurken, Tomaten und Blattsalat in Norddeutschland?
Thier-Kundke: Diese Warnung oder diese Empfehlung, diese Produkte nicht roh zu verzehren, bleibt bestehen. Es gibt keinen Anlass bisher, diese Lebensmittel sozusagen als nicht verantwortlich zu machen. Es ist so, dass natürlich die Hamburger gesagt haben, das was sie untersucht haben, ist nicht für das verantwortlich, was dort in Hamburg geschehen ist. Aber die Erkrankten selber haben – und das ist das Ergebnis dieser Studie des Robert-Koch-Instituts gewesen – eben alle gemeinsam diese drei Lebensmittel, die bisher im Verdacht stehen, gegessen. Und deswegen bleibt die Empfehlung nach wie vor die alte, die wir bereits in der Vergangenheit gegeben haben.
Ehring: Müsste man dann nicht langsam auch etwas finden auf diesen Produkten?
Thier-Kundke: Nun, das ist schwierig. Das gleicht ja der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, wenn sie hier versuchen, nun diesen spezifischen Stamm in irgendeinem Lebensmittel nachzuweisen, was roh verzehrt wird. Das heißt, die Landesbehörden - und deren Aufgabe ist das -, die spüren jetzt den möglichen Quellen nach, aber man ist eben noch nicht fündig geworden.
Ehring: Das heißt, es könnte auch ganz woanders herkommen?
Thier-Kundke: Nun, die Spekulation, die kann man natürlich weit treiben. Die würden wir nie so treiben. Wir sagen, die Hinweise sind die auf diese vier Gemüsearten. Alles andere ist nicht hundertprozentig auszuschließen, aber wir wissen es schlichtweg nicht.
Ehring: Eigentlich ist es ja überraschend, EHEC-Erreger auf Gemüse zu finden. Die üblichen Verdächtigen sind hier ja eigentlich eher Lebensmittel wie Rohmilch, Käse oder Mettbrötchen. Ist denn der Verzehr dieser Produkte harmlos?
Thier-Kundke: Nun, das ist keineswegs so. Alle Produkte, die roh gegessen werden, sprich vom Tier stammen, also Rohmilch, Rohmilchkäse et cetera, sind in der Vergangenheit schon an so einem Geschehen mal beteiligt gewesen, oder auch in Einzelfällen dafür verantwortlich gewesen. Das Problem ist eben, dass dieser Keim auf den rohen Produkten, die vom Tier stammen, insbesondere bei der Milch, da kennen wir es, natürlich auch darin vorkommen können - nicht müssen, aber können - und deswegen gilt die Vorsichtsmaßnahme, die wir in unserem Merkblatt zu EHEC gegeben haben, nach wie vor.
Ehring: Wie verhindere ich denn eine Infektion, wenn ganz viele Lebensmittel die Ursache sein könnten?
Thier-Kundke: Nun, die einzige sichere Infektionsverhinderung ist die, dass diese Lebensmittel eben erhitzt werden, bevor sie verzehrt werden, und zwar auf mindestens 70 Grad zwei Minuten lang in der Kerntemperatur, das heißt überall, und dann stirbt der Erreger ab.
Ehring: Aber Blattsalat kann man doch dann gleich wegwerfen?
Thier-Kundke: Blattsalat kann man in dieser Form nicht essen, und deswegen unsere Verbraucherempfehlung.
Ehring: Kann denn Waschen dafür sorgen, dass der Keim ins Produkt eindringt?
Thier-Kundke: Verzeihung!
Ehring: Kann Waschen dafür sorgen, dass der Keim ins Produkt eindringt?
Thier-Kundke: Das Problem beim Waschen ist, dass sie oberflächliche Keime natürlich zum Teil abwaschen, aber natürlich nie hundertprozentig sicher sind, dass die runtergekommen sind. Deshalb ist Waschen hier vielleicht eine gute Methode, aber es ist keine Methode, die ein Lebensmittel hundertprozentig sicher macht.
Ehring: Herzlichen Dank! – Das war Jürgen Thier-Kundke, der Sprecher des Bundesinstituts für Risikobewertung, zu den Infektionen mit EHEC.
Jürgen Thier-Kundke: Guten Tag!
Ehring: Ja, Herr Thier-Kundke, bleiben Sie angesichts der neuen Lage bei der Warnung vor Gurken, Tomaten und Blattsalat in Norddeutschland?
Thier-Kundke: Diese Warnung oder diese Empfehlung, diese Produkte nicht roh zu verzehren, bleibt bestehen. Es gibt keinen Anlass bisher, diese Lebensmittel sozusagen als nicht verantwortlich zu machen. Es ist so, dass natürlich die Hamburger gesagt haben, das was sie untersucht haben, ist nicht für das verantwortlich, was dort in Hamburg geschehen ist. Aber die Erkrankten selber haben – und das ist das Ergebnis dieser Studie des Robert-Koch-Instituts gewesen – eben alle gemeinsam diese drei Lebensmittel, die bisher im Verdacht stehen, gegessen. Und deswegen bleibt die Empfehlung nach wie vor die alte, die wir bereits in der Vergangenheit gegeben haben.
Ehring: Müsste man dann nicht langsam auch etwas finden auf diesen Produkten?
Thier-Kundke: Nun, das ist schwierig. Das gleicht ja der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, wenn sie hier versuchen, nun diesen spezifischen Stamm in irgendeinem Lebensmittel nachzuweisen, was roh verzehrt wird. Das heißt, die Landesbehörden - und deren Aufgabe ist das -, die spüren jetzt den möglichen Quellen nach, aber man ist eben noch nicht fündig geworden.
Ehring: Das heißt, es könnte auch ganz woanders herkommen?
Thier-Kundke: Nun, die Spekulation, die kann man natürlich weit treiben. Die würden wir nie so treiben. Wir sagen, die Hinweise sind die auf diese vier Gemüsearten. Alles andere ist nicht hundertprozentig auszuschließen, aber wir wissen es schlichtweg nicht.
Ehring: Eigentlich ist es ja überraschend, EHEC-Erreger auf Gemüse zu finden. Die üblichen Verdächtigen sind hier ja eigentlich eher Lebensmittel wie Rohmilch, Käse oder Mettbrötchen. Ist denn der Verzehr dieser Produkte harmlos?
Thier-Kundke: Nun, das ist keineswegs so. Alle Produkte, die roh gegessen werden, sprich vom Tier stammen, also Rohmilch, Rohmilchkäse et cetera, sind in der Vergangenheit schon an so einem Geschehen mal beteiligt gewesen, oder auch in Einzelfällen dafür verantwortlich gewesen. Das Problem ist eben, dass dieser Keim auf den rohen Produkten, die vom Tier stammen, insbesondere bei der Milch, da kennen wir es, natürlich auch darin vorkommen können - nicht müssen, aber können - und deswegen gilt die Vorsichtsmaßnahme, die wir in unserem Merkblatt zu EHEC gegeben haben, nach wie vor.
Ehring: Wie verhindere ich denn eine Infektion, wenn ganz viele Lebensmittel die Ursache sein könnten?
Thier-Kundke: Nun, die einzige sichere Infektionsverhinderung ist die, dass diese Lebensmittel eben erhitzt werden, bevor sie verzehrt werden, und zwar auf mindestens 70 Grad zwei Minuten lang in der Kerntemperatur, das heißt überall, und dann stirbt der Erreger ab.
Ehring: Aber Blattsalat kann man doch dann gleich wegwerfen?
Thier-Kundke: Blattsalat kann man in dieser Form nicht essen, und deswegen unsere Verbraucherempfehlung.
Ehring: Kann denn Waschen dafür sorgen, dass der Keim ins Produkt eindringt?
Thier-Kundke: Verzeihung!
Ehring: Kann Waschen dafür sorgen, dass der Keim ins Produkt eindringt?
Thier-Kundke: Das Problem beim Waschen ist, dass sie oberflächliche Keime natürlich zum Teil abwaschen, aber natürlich nie hundertprozentig sicher sind, dass die runtergekommen sind. Deshalb ist Waschen hier vielleicht eine gute Methode, aber es ist keine Methode, die ein Lebensmittel hundertprozentig sicher macht.
Ehring: Herzlichen Dank! – Das war Jürgen Thier-Kundke, der Sprecher des Bundesinstituts für Risikobewertung, zu den Infektionen mit EHEC.