Nahost-Krieg
Auch in der Nacht israelische Angriffe auf den Gazastreifen und Libanon

Die israelische Armee hat ihre Attacken auf Ziele im Gazastreifen und im Libanon auch in der vergangenen Nacht fortgesetzt. Bei einem Luftangriff auf einen Wohnkomplex im Ort Beit Lahia im Gazastreifen wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Behörden 87 Menschen getötet und viele verletzt.

    Blick aus der Ferne auf das nächtliche Beirut: Der helle Schein einer Detonation hinter der Silhouette von Gebäuden. Darüber dichter schwarzer Rauch.
    Israelischer Luftangriff auf Beirut (Archivbild) (picture alliance / Anadolu / Ramiz Dallah)
    Die israelische Armee nannte diese Zahlen nach einer ersten Prüfung übertrieben. Sie tötete laut eigenen Angaben in der libanesischen Hauptstadt Beirut zudem drei Hisbollah-Kommandeure. Bei dem Angrifff seien auch eine unterirdische Waffenfabrik und eine Kommandozentrale der Terrororganisation zerstört worden, hieß es. Zuvor sei die dortige Bevölkerung aufgerufen worden, sich in Sicherheit zu bringen. Im Süden des Libanon gab die Armee die Tötung eines weiteren Hisbollah-Kommandeurs bekannt.
    In Israel wurde auch in der Nacht wieder Luftalarm ausgelöst, darunter in Haifa. Nach Armeeangaben wurden rund 70 Geschosse vom Libanon aus abgefeuert. Sie seien abgefangen worden oder auf unbewohntem Gebiet eingeschlagen.

    Israel ruft Geiselnehmer in Gaza zur Aufgabe auf

    Die israelische Armee hatte die Hamas und andere Extremisten im Gazastreifen nach dem Tod von Hamas-Chef Sinwar erneut zur Aufgabe aufgerufen. Wer die Waffen niederlege und die aus Israel verschleppten Geiseln übergebe, dem werde nichts geschehen, stand auf Flugblättern in arabischer Sprache. Auf ihnen war auch ein Foto der Leiche Sinwars abgedruckt. Israelische Flugzeuge warfen die Flugblätter über dem Gazastreifen ab.
    Mit einem ähnlichen Aufruf hatte sich Israels Regierungschef Netanjahu bereits am Donnerstag an die Geiselnehmer in Gaza gewandt.
    Diese Nachricht wurde am 20.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.