Kalte Gaswolken sind in der Regel nicht zu sehen. Bei den großen Wasserstoffwolken ist das aber anders. Der niederländische Astronom Henk van de Hulst berechnete 1944, dass das Elektron eines Wasserstoffatoms bei einer Umkehr seiner Drehrichtung eine charakteristische Strahlung abgeben müsste.
Fachleute sprechen vom Übergang der Hyperfeinstruktur des Wasserstoff. Die extrem schwache Strahlung hat eine Frequenz von 1420 Megahertz. Ihre Wellenlänge liegt bei 21 Zentimetern.
Welche Bedeutung die 21-Zentimeter-Linie hat, wurde erst 1951 nach der ersten Beobachtung von Wasserstoff bei dieser Wellenlänge klar. Heute kartieren Astronomen die Wolken in der Milchstraße und das Gas in anderen Galaxien mit Hilfe dieser Strahlung. Zudem lassen sich so Massen von Galaxien abschätzen und die Bewegung vieler Objekte bestimmen.
Vor wenigen Jahren hat ein Forscherteam mit dem Radioteleskop Effelsberg in der Eifel die genaueste Wasserstoffkarte unserer Milchstraße erstellt.
Jedes Wasserstoffatom sendet nur verschwindend wenig Strahlung aus. Aber die Menge macht ess: Die riesigen Wasserstoffwolken im All strahlen nicht, aber sie glimmen ein wenig – bei 21 Zentimetern Wellenlänge.