Sabotage-Verdacht
Polizei und Staatsschutz ermitteln an Bundeswehr-Standort Köln-Wahn - NATO-Basis Geilenkirchen gibt Entwarnung

An zwei Militärstandorten in Nordrhein-Westfalen hat es den Verdacht der Sabotage gegeben. Der Bundeswehr-Standort Köln-Wahn wurde vorübergehend abgeriegelt, auf dem NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen wurde die Sicherheitsstufe erhöht.

    Köln: Ein Schild mit der Aufschrift "Flugbereitschaft MBVg Köln" steht am Militärflughafen Köln-Wahn in Köln (Nordrhein-Westfalen).
    Der Militärflughafen Köln-Wahn wurde wegen Ermittlungen abgesperrt. (Maja Hitij / dpa / Maja Hitij)
    In beiden Fällen wurde eine mögliche Kontamination des Trinkwassers geprüft. Ein Sprecher der Bundeswehr erklärte, in Köln-Wahn seien zunächst im Wasserwerk des Stützpunkts "abnorme" Werte aufgefallen. Dann habe man ein Loch in dem Zaun entdeckt, der das Wasserwerk umgebe. Für Geilenkirchen gab ein NATO-Sprecher Entwarnung. Hinweise auf Probleme mit der Wasserqualität hätten sich nicht ergeben.
    In Geilenkirchen sind unter anderem AWACS-Aufklärungsflugzeuge der NATO stationiert. In Köln-Wahn befinden sich mehrere wichtige Dienststellen der Bundeswehr, unter anderem die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums.

    Union fordert zügige Überprüfung sämtlicher Schutzkonzepte

    Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionschef Wadephul sagte der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf, es müssten alle Schutzkonzepte hinterfragt werden. Das fange damit an, dass die alleinige Bewachung aller militärischen Anlagen durch zivile Firmen überprüft werden müsse. Die Union erwarte nun, dass die Bundesregierung den Verteidigungsausschuss zügig von allen Erkenntnissen unterrichte, verlangte der CDU-Politiker. Zugleich warnte er vor weiteren Angriffen. "Wir müssen realisieren, dass wir Ziel von feindseligen Angriffen sind. Das gilt schon länger für den Cyber-Raum. Zu glauben, dass man uns nicht auch anderswo angreift, ist naiv", betonte Wadephul.
    Diese Nachricht wurde am 14.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.