Nahost
Auch NATO stellt sich hinter Militärschlag gegen Huthi

Nach mehreren westlichen Staaten hat sich auch die NATO hinter den amerikanisch-britischen Militärschlag gegen die Huthi-Miliz im Jemen gestellt.

    Es ist Nacht. Das gerade abhebende Flugzeug wird vom eigenen Jet-Strahl und von einem Scheinwerfer beleuchtet.
    Dieses vom britischen Militär zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt ein Kampfflugzeug des Typs Typhoon beim Start vor einem Angriff auf die Huthi. (Royal Air Force/dpa)
    Die Angriffe seien defensiv ausgerichtet und dienten dazu, die Freiheit der Schifffahrt auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu erhalten, erklärte ein NATO-Sprecher in Brüssel.
    Zuvor hatte es in einer von Deutschland und anderen Staaten veröffentlichten Erklärung geheißen, das Recht auf Selbstverteidigung sei gegeben, weil die Huthi-Rebellen ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer fortgesetzt hätten. In dem Dokument heißt es weiter, Ziel sei, die Möglichkeiten der Huthis zu verringern, den Welthandel und das Leben von Seeleuten in einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu bedrohen. Mit der Militär-Aktion habe man das gemeinsame Engagement für dieses Ziel unter Beweis gestellt. Unterzeichner sind neben den USA, Großbritannien und Deutschland auch Dänemark, Kanada, die Niederlande, Neuseeland, Südkorea, Australien sowie Bahrain.

    Kritik von arabischen Staaten

    Mehrere arabische Staaten zeigen sich dagegen besorgt über die Sicherheitslage in der Region. Der Oman warnte erneut vor einer Ausweitung des Gaza-Krieges. Jordaniens Außenminister Safadi sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Petra, Israel treibe die gesamte Region mit seiner "mutwilligen Aggression" in weitere Kriege und Konflikte. Die Regierung in Saudi-Arabien rief nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur SPA zur Deeskalation auf. Der türkische Präsident Erdogan bezeichnete die Luftangriffe von Großbritannien und den USA auf Stellungen der Huthi-Miliz als unverhältnismäßig.

    Nächtlicher Militärschlag

    Der Militärschlag der USA und Großbritanniens war in der vergangenen Nacht durchgeführt worden. Ziele seien unter anderem Raketenstellungen und Radartechnik gewesen, hieß es in Washington. US-Präsident Biden drohte mit weiteren Maßnahmen, sollten die Angriffe auf Handelsschiffe nicht aufhören.
    Ähnlich äußerte sich der britische Premierminister Sunak. Der UNO-Sicherheitsrat hatte bereits am Mittwoch ein Ende der Angriffe auf Schiffe verlangt.

    Huthi drohen mit Vergeltung

    Ein Vertreter der Huthi selbst drohte mit Vergeltung für die amerikanisch-britischen Angriffe. Die Rebellen kündigten zudem an, auch weiterhin Schiffe anzugreifen, die mit Israel in Verbindung stünden. Die Terror-Organisation Hamas warnte vor Auswirkungen auf die regionale Sicherheit. Die Hisbollah im Libanon bezeichnete die Angriffe als "eklatante amerikanisch-britische Aggression". Die Huthi-Miliz und die Hisbollah gehören zu einem Bündnis unter der Führung des Iran, das sich gegen den Staat Israel richtet. Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges greifen die Huthi immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Sie stellen dies als Unterstützung der Hamas im Gaza-Streifen dar. Außerdem feuern die Huthi vom Jemen aus Drohnen und Raketen auf Israel ab.
    Die Angriffe auf die Haupt-Schiffahrtsroute zwischen Europa und Asien haben Auswirkungen auf den Warenverkehr durch den Suezkanal. Große Reedereien meiden die Route inzwischen.

    Weiterführende Informationen

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    Diese Nachricht wurde am 12.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.