- "Es klingt nach - irgendwie eine Schule, die die oberen Bereiche oberhalb der Grundschule zusammenfasst?"
- "Das klingt so, so fachlich, so."
- "Irgendwie schlau."
- "Das ist im Grunde genommen, die Schulform gewesen, die man früher hatte, bis zum Abi."
- "Das alte Gymnasium oder was soll das sein?"
In der Oberschule werden Haupt- und Realschule zusammenführt. Zusätzlich kann ein gymnasialer Zweig bis zur zehnten Klasse angeboten werden. Die schwarz-gelbe Landesregierung reagiert damit auf die abnehmende Akzeptanz der Hauptschule und die demografische Entwicklung: Im Jahr 2020, so Schätzungen, wird die Zahl der Schüler in Niedersachsen um ein fast ein Viertel auf 700.000 zurückgehen. Vor allem in den ländlichen Regionen wird es immer schwieriger, Schulen zu füllen. Kultusminister Bernd Althusmann, CDU.
"Ziel der Strukturreform war es von Anfang an, vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten zukunftsfähige und tragfähige Schulstrukturen vor Ort zu schaffen. Und es geht in erster Linie um die Ausbildung unserer Kinder und nicht um die Bedienung von Partikularinteressen einzelner Verbände."
Der Einführung der Oberschule, die jetzt mit der Mehrheit von CDU und FDP im niedersächsischen Landtag beschlossen wurde, ging ein monatelanger Streit voraus. Zu Anfang sah es noch so aus, als könne die Strukturreform einen Schulfrieden schaffen - also eine Lösung, mit der auch die Oppositionsfraktionen von SPD, Grüne und Linke einverstanden sind und die einen Regierungswechsel überdauern kann. Doch die geplante Oberschule löste eine Generaldebatte aus. Die Opposition im Landtag, die Gewerkschaft GEW sowie Eltern- und Lehrerverbände lehnen die Reform ab. Der Grund: Die Regierungskoalition halte gleichzeitig an den hohen Hürden für neue Gesamtschulen fest. Nur wenn mindestens eine Fünfzügigkeit gegeben ist, wollen CDU und FDP Neugründungen zulassen. SPD-Schulexpertin Frauke Heiligenstadt.
"Wenn es eine neue Schulform geben soll, sollen alle Schulformen gleich behandelt werden wie diese neue Schulform und wir möchten ganz gerne, dass dann die Errichtungshürden von Gesamtschulen gesenkt werden und dass auch Gesamtschulen ersetzend sein können, wie es Oberschulen auch sein dürfen. Das ist im Einklang mit nahezu allen bildungspolitischen Akteuren in Niedersachsen verabredet worden, auf diese Verabredung hat sich die Koalition leider nicht zubewegt."
Die Oberschule könne den unterschiedlichen Begabungen von Schülern besser gerecht werden als die Gesamtschule, argumentieren CDU und FDP. Sie sei berufsorientierter und würde mehr Schülern als bisher in Niedersachsen die Chance auf das Abitur bieten, so Althusmann.
"Die IGSen, die 32 inzwischen, IGSen, die seit 2008 genehmigt wurden, haben allesamt keine Oberstufe. Es wird aber bei den Eltern der Eindruck erweckt, man könne automatisch an einer IGS das Abitur machen. Das ist schlicht unwahr."
Den ursprünglichen Plan, die Oberschule auch mit einer Oberstufe auszustatten und dort eine direkte Abiturmöglichkeit zu schaffen, haben CDU und FDP inzwischen jedoch wieder verworfen. Angeblich auf Druck des Philologenverbandes, der darin eine Konkurrenz zu den Gymnasien sieht. Verbandsvorsitzender Horst Audritz fürchtet bereits allein durch den gymnasialen Zweig an der Oberschule eine Minderung der Bildungsqualität:
"Es werden nicht nur Gymnasialempfohlene in den Zweig gehen, denn wir haben den freien Elternwillen, das heißt es werden viele realschulempfohlene Kinder dort von ihren Eltern angemeldet werden und dann fragen wir uns natürlich, wo bleibt dann das gymnasiale Niveau."
Die Resonanz der Schulträger hingegen ist groß: Schon jetzt gibt es laut Kultusministerium rund 100 Interessenten für die neue Oberschule. Zum nächsten Schuljahr sollen die Ersten eingerichtet werden.
- "Das klingt so, so fachlich, so."
- "Irgendwie schlau."
- "Das ist im Grunde genommen, die Schulform gewesen, die man früher hatte, bis zum Abi."
- "Das alte Gymnasium oder was soll das sein?"
In der Oberschule werden Haupt- und Realschule zusammenführt. Zusätzlich kann ein gymnasialer Zweig bis zur zehnten Klasse angeboten werden. Die schwarz-gelbe Landesregierung reagiert damit auf die abnehmende Akzeptanz der Hauptschule und die demografische Entwicklung: Im Jahr 2020, so Schätzungen, wird die Zahl der Schüler in Niedersachsen um ein fast ein Viertel auf 700.000 zurückgehen. Vor allem in den ländlichen Regionen wird es immer schwieriger, Schulen zu füllen. Kultusminister Bernd Althusmann, CDU.
"Ziel der Strukturreform war es von Anfang an, vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten zukunftsfähige und tragfähige Schulstrukturen vor Ort zu schaffen. Und es geht in erster Linie um die Ausbildung unserer Kinder und nicht um die Bedienung von Partikularinteressen einzelner Verbände."
Der Einführung der Oberschule, die jetzt mit der Mehrheit von CDU und FDP im niedersächsischen Landtag beschlossen wurde, ging ein monatelanger Streit voraus. Zu Anfang sah es noch so aus, als könne die Strukturreform einen Schulfrieden schaffen - also eine Lösung, mit der auch die Oppositionsfraktionen von SPD, Grüne und Linke einverstanden sind und die einen Regierungswechsel überdauern kann. Doch die geplante Oberschule löste eine Generaldebatte aus. Die Opposition im Landtag, die Gewerkschaft GEW sowie Eltern- und Lehrerverbände lehnen die Reform ab. Der Grund: Die Regierungskoalition halte gleichzeitig an den hohen Hürden für neue Gesamtschulen fest. Nur wenn mindestens eine Fünfzügigkeit gegeben ist, wollen CDU und FDP Neugründungen zulassen. SPD-Schulexpertin Frauke Heiligenstadt.
"Wenn es eine neue Schulform geben soll, sollen alle Schulformen gleich behandelt werden wie diese neue Schulform und wir möchten ganz gerne, dass dann die Errichtungshürden von Gesamtschulen gesenkt werden und dass auch Gesamtschulen ersetzend sein können, wie es Oberschulen auch sein dürfen. Das ist im Einklang mit nahezu allen bildungspolitischen Akteuren in Niedersachsen verabredet worden, auf diese Verabredung hat sich die Koalition leider nicht zubewegt."
Die Oberschule könne den unterschiedlichen Begabungen von Schülern besser gerecht werden als die Gesamtschule, argumentieren CDU und FDP. Sie sei berufsorientierter und würde mehr Schülern als bisher in Niedersachsen die Chance auf das Abitur bieten, so Althusmann.
"Die IGSen, die 32 inzwischen, IGSen, die seit 2008 genehmigt wurden, haben allesamt keine Oberstufe. Es wird aber bei den Eltern der Eindruck erweckt, man könne automatisch an einer IGS das Abitur machen. Das ist schlicht unwahr."
Den ursprünglichen Plan, die Oberschule auch mit einer Oberstufe auszustatten und dort eine direkte Abiturmöglichkeit zu schaffen, haben CDU und FDP inzwischen jedoch wieder verworfen. Angeblich auf Druck des Philologenverbandes, der darin eine Konkurrenz zu den Gymnasien sieht. Verbandsvorsitzender Horst Audritz fürchtet bereits allein durch den gymnasialen Zweig an der Oberschule eine Minderung der Bildungsqualität:
"Es werden nicht nur Gymnasialempfohlene in den Zweig gehen, denn wir haben den freien Elternwillen, das heißt es werden viele realschulempfohlene Kinder dort von ihren Eltern angemeldet werden und dann fragen wir uns natürlich, wo bleibt dann das gymnasiale Niveau."
Die Resonanz der Schulträger hingegen ist groß: Schon jetzt gibt es laut Kultusministerium rund 100 Interessenten für die neue Oberschule. Zum nächsten Schuljahr sollen die Ersten eingerichtet werden.