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Audrey Hepburn ganz persönlich

In der Ballsaalsuite eines Hotels feiert das Ein-Personen-Stück "Hepburn, Audrey (unsterblich)" unter den Augen von nur 40 Zuschauern Premiere. Das Theaterstück stellt nicht den gefeierten Star in den Vordergrund, sondern blickt hinter die Kulissen, in die private Welt von Audrey Hepburn.

Von Ursula Storost |
    Sie ist unsterblich. Die mädchenhafte Filmdiva Audrey Hepburn. "Frühstück bei Tiffany", "Ein Herz und eine Krone" und "Sabrina" waren Welterfolge. Aber wie war dieser Star privat, fragte sich die Autorin Sigrid Behrens.

    "Hinter dieses Hochglanzporträt zu schauen, versuchen, die Person zu entdecken, die alles andere war, als ein Hochglanzporträt, sondern eine sehr schüchterne Frau mit einer Geschichte, die nicht immer divenhaft war, sondern zum Teil von starken Entbehrungen gezeichnet, von schwierigen Beziehungsverhältnissen."

    Die Idee zu einem Theaterprojekt in der geräumigen Ballsaalsuite eines Hamburger Fünf-Sterne-Hotels war damit geboren. Hepburn, Audrey, unsterblich. Und hautnah für nicht mehr als 40 Zuschauer.

    "Wir werden aus ihrem Leben erzählen und man wird gucken, was zwischen den Zuschauern und dieser Person passieren wird, die behauptet, Audrey zu sein, ja."

    Die Darstellerin Lydia Stäubli, 36, stammt aus Zürich. Grazil, dunkle Augen, mittelblonde Haare und ein Lachen, das das Herz berührt. Typ: Audrey Hepburn.

    "Also ich bin Audrey, Audrey Hepburn."

    Eine hohe Messlatte liegt vor ihr.

    "Es wird nicht darauf ankommen, ob man da möglichst genau drankommt oder wie perfekt es wird. Es wird eher darum gehen, wie fühlt es sich vielleicht mal an, kurz wie sie zu sein."

    Derzeit wird noch geprobt. Audrey liest Briefe von Verehrern und Neugierigen. Welche Stadt lieben sie, wie wird man Schauspielerin, sind sie ordentlich?

    "Früher, als ich noch ein Kind war, da war ich sehr ordentlich. Ich bin ja nicht weit weg von hier aufgewachsen, in Holland. Und da, da war der Zweite Weltkrieg gerade vorbei und alles war durcheinander. Und da war es sehr wichtig, dass alles seinen Platz hat. Heute ist irgendwie alles so durcheinander. Oder?"

    Audrey reflektiert, woran sie glaubt, wen sie hasst, warum sie sich von Partnern getrennt hat, was ihr Leben ausmacht.

    "Es wird Momente geben, wo Audrey Hepburn zu ihren Accessoires greifen wird, die man kennt. Und natürlich hat sie auch Kleider dabei, die man von ihr kennt aus manchen Filmen."

    Und vielleicht wird sie auch ein Lied aus einem ihrer Filme singen, verrät Regisseur und Autor Marc von Henning. Er hat schon an vielen besonderen Orten inszeniert. Aber die Inszenierung eines Stücks in einer Hotelsuite ist auch für den Sohn eines Hoteliers eine Herausforderung. Keine Bühne, kein Auditorium.

    "Es ist, als wenn sie im Bus zusammensitzen würden mit jemandem, der ihnen was vorspielt. Unmittelbar."

    In der Intimität eines Hotelzimmers mit Audrey auf dem gemütlichen Sofa sitzen, am Couchtisch oder auf der Empore, wo ihr Schreibtisch steht. In einem großen Fernseher verfolgen, was sie im angrenzenden Schlafzimmer tut oder im Bad.

    "Wenn Audrey Hepburn aus ihren Briefen liest, dann braucht sie auch die Intimität der Zuhörer. Sie werden so zum Komplizen."

    Für alle Beteiligten, auch für das Hotel, ist diese Inszenierung eine Premiere und ein Experiment. Allerdings passt das Stück irgendwie doch wieder hierher, sagt Pressesprecherin Claudia Harms.

    "Wir sind eher ein Haus für Menschen, die eigentlich gar keine Hotels mögen. So beschreibt das unser Direktor immer. Und eine solche Suite ist auch so wohnlich eingerichtet, dass man sich ein Stück weit zuhause fühlen soll. Und das macht auch das Besondere für mich von diesem Stück aus. Man ist im Hotelzimmer von Audrey Hepburn und erlangt eine unheimlich große Nähe zu ihr und ihrer Privatsphäre."

    Da spielt es keine Rolle, dass der Star nie wirklich im schönen Hamburger Traditionshotel logiert hat.

    Infos:
    "Hepburn, Audrey (unsterblich)"
    Premiere ist am 9. November um 20 Uhr. Weitere Aufführungen sind am 10. November um 20 Uhr sowie am 11. November um 11 und 19 Uhr
    Tickets erhältlich im altonale Büro, Große Bergstraße 160 / Kulturetage, Tel. 040/ 39 80 69 70 oder am Empfang des Hotel Louis C. Jacob, Elbchaussee 401-403, 22609 Hamburg, Tel. 300 322 486 oder beim Hamburger Klönschnack, Sülldorfer Kirchenweg 2, 22587 Hamburg, 040/ 86 66 69-0