War das der Zünder einer Landmine? Oder ein Granatsplitter oder gibt es in diesem Boden einfach zu viele magnetisierbare Minerale? Diese Fragen muss ein Minensucher bei jedem Piepen seines Metalldetektors beantworten und dann entscheiden, ob er dem Signal nachgeht oder nicht. Dieter Gülle weiß, dass das Gerät die Entscheidung oft nicht einfach macht.
" Er ist kein Minendetektor, es ist ein Metalldetektor, wie der Name sagt, und dieser Detektor ist nur in der Lage zu sagen: "Hier ist ein Stückchen Metall". Und in Kampfgebieten, wo Leute leben, wird überall Metall weggeschmissen, ob es nun ein Flaschendeckel ist, Nägel, Hufeisen, was auch immer. Alles, was weggeschmissen wird, ist Metall und wird vom Detektor festgestellt. "
Dieter Gülle hat jahrelang in Mosambik und anderen Ländern Minenfelder geräumt. Seine Erfahrung hat dem 64-jährigen Experten geholfen bei einem Metalldetektortest in Kroatien im vergangenen Oktober. Zwanzig Minensucher haben neun Detektoren auf verschiedenen Böden getestet. An der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung hat der Testleiter nun die Ergebnisse ausgewertet und dabei eine kleine Überraschung erlebt: Die Unterschiede zwischen den Modellen sind weit größer als erwartet. Ein guter Metalldetektor zeichnet sich dadurch aus, dass er möglichst viele Metallteile findet und möglichst wenig anderes. Das haben beim Test nur zwei australische Geräte geschafft. Auf vier Quadratmetern haben sie nur ein oder zwei Fehlalarme und verpassen dabei nur wenige der verlegten Objekte. Genauso viel findet ein deutscher Detektor, schlägt aber viel zu häufig ohne Grund Alarm. Dass die meisten Detektoren nur die Hälfte aller vergrabenen Metallteile gefunden haben, ist für den Testleiter kein Grund zur Beunruhigung. Er hat den Test erschwert, indem er die Minen tiefer vergraben hat als in Minenfeldern üblich.
" Die Unterschiede, die wir herausgearbeitet haben, konnten nur herausgearbeitet werden, dadurch dass wir die Detektoren an ihre Grenzen gebracht haben. Wenn man nur den Tiefenbereich, wo Minen wirklich verlegt sind, betrachtet, sind die Detektoren doch relativ dicht beieinander. "
Doch es kommt nicht nur auf die Leistung eines Metalldetektors an: Räumorganisationen müssen auf die Kosten für die Suchgeräte achten. Dabei geht es meist gar nicht so sehr um den Anschaffungspreis, sondern viel mehr um die Kosten für die Batterien, mit denen ein Gerät betrieben wird. Dass es enorme Unterschiede zwischen dem Batterieverbrauch verschiedener Detektoren gibt, weiß Dieter Gülle aus eigener Erfahrung.
" Wir hatten die Entscheidung einmal zu treffen, wo ich noch im Feld gearbeitet habe: Kaufen wir den oder den Detektor, und das war ein Unterschied zwischen 80.000 Dollar und 45.000 Dollar im Jahr Verbrauch für unsere Organisation. "
Viele Räumorganisationen nutzen auch Räumfahrzeuge und Sprengstoff-Suchhunde für die Entminung. Aber auch dann werden oft Metalldetektoren zur Endkontrolle genutzt. Wenn der Minensucher nicht mehr jedes Stück Metall freilegen muss, beschleunigt das die Räumung. Dafür müsste das Suchgerät dem Minensucher zusätzliche Informationen liefern, die ihm dann helfen, sicher zu entscheiden, ob hinter dem Alarm eine Mine steckt. Dazu werden zurzeit zwei Ansätze verfolgt. Ein deutsches Forschungsprojekt wertet die Signale des Metalldetektors mit Computeralgorithmen aus. Der zweite Ansatz ist bereits marktreif: So genannte Dualsensoren schalten dem Metalldetektor ein Bodenradar zu. Das Radar liefert Informationen zur Gestalt eines Objekts im Boden. Vier Dualsensormodelle gibt es zurzeit. Der Dualsensor ist ein Schritt auf dem Weg zum echten "Minendetektor". Noch muss aber der Mensch die Entscheidungen treffen.
" Er muss den Schritt in einem Minenfeld machen und muss sich entscheiden, ob er trotz eines Signals vom Metalldetektor, einen Schritt weiter macht, und einfach sagt: Das ist nur ein Splitter. Das ist ein psychologischer Effekt, der dort auftritt, oder eine Barriere, die er überwinden muss. "
Ob das Vertrauen in die neue Technik gerechtfertigt ist, werden Dieter Gülle und seine Kollegen im Frühjahr ebenfalls in Kroatien testen - Auf demselben Testfeld und unter den gleichen Bedingungen wie bei den Metalldetektoren.
Mehr über die "Explosive Altlast" erfahren Sie am Sonntag um 16.30 Uhr in der Sendung Wissenschaft im Brennpunkt.
" Er ist kein Minendetektor, es ist ein Metalldetektor, wie der Name sagt, und dieser Detektor ist nur in der Lage zu sagen: "Hier ist ein Stückchen Metall". Und in Kampfgebieten, wo Leute leben, wird überall Metall weggeschmissen, ob es nun ein Flaschendeckel ist, Nägel, Hufeisen, was auch immer. Alles, was weggeschmissen wird, ist Metall und wird vom Detektor festgestellt. "
Dieter Gülle hat jahrelang in Mosambik und anderen Ländern Minenfelder geräumt. Seine Erfahrung hat dem 64-jährigen Experten geholfen bei einem Metalldetektortest in Kroatien im vergangenen Oktober. Zwanzig Minensucher haben neun Detektoren auf verschiedenen Böden getestet. An der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung hat der Testleiter nun die Ergebnisse ausgewertet und dabei eine kleine Überraschung erlebt: Die Unterschiede zwischen den Modellen sind weit größer als erwartet. Ein guter Metalldetektor zeichnet sich dadurch aus, dass er möglichst viele Metallteile findet und möglichst wenig anderes. Das haben beim Test nur zwei australische Geräte geschafft. Auf vier Quadratmetern haben sie nur ein oder zwei Fehlalarme und verpassen dabei nur wenige der verlegten Objekte. Genauso viel findet ein deutscher Detektor, schlägt aber viel zu häufig ohne Grund Alarm. Dass die meisten Detektoren nur die Hälfte aller vergrabenen Metallteile gefunden haben, ist für den Testleiter kein Grund zur Beunruhigung. Er hat den Test erschwert, indem er die Minen tiefer vergraben hat als in Minenfeldern üblich.
" Die Unterschiede, die wir herausgearbeitet haben, konnten nur herausgearbeitet werden, dadurch dass wir die Detektoren an ihre Grenzen gebracht haben. Wenn man nur den Tiefenbereich, wo Minen wirklich verlegt sind, betrachtet, sind die Detektoren doch relativ dicht beieinander. "
Doch es kommt nicht nur auf die Leistung eines Metalldetektors an: Räumorganisationen müssen auf die Kosten für die Suchgeräte achten. Dabei geht es meist gar nicht so sehr um den Anschaffungspreis, sondern viel mehr um die Kosten für die Batterien, mit denen ein Gerät betrieben wird. Dass es enorme Unterschiede zwischen dem Batterieverbrauch verschiedener Detektoren gibt, weiß Dieter Gülle aus eigener Erfahrung.
" Wir hatten die Entscheidung einmal zu treffen, wo ich noch im Feld gearbeitet habe: Kaufen wir den oder den Detektor, und das war ein Unterschied zwischen 80.000 Dollar und 45.000 Dollar im Jahr Verbrauch für unsere Organisation. "
Viele Räumorganisationen nutzen auch Räumfahrzeuge und Sprengstoff-Suchhunde für die Entminung. Aber auch dann werden oft Metalldetektoren zur Endkontrolle genutzt. Wenn der Minensucher nicht mehr jedes Stück Metall freilegen muss, beschleunigt das die Räumung. Dafür müsste das Suchgerät dem Minensucher zusätzliche Informationen liefern, die ihm dann helfen, sicher zu entscheiden, ob hinter dem Alarm eine Mine steckt. Dazu werden zurzeit zwei Ansätze verfolgt. Ein deutsches Forschungsprojekt wertet die Signale des Metalldetektors mit Computeralgorithmen aus. Der zweite Ansatz ist bereits marktreif: So genannte Dualsensoren schalten dem Metalldetektor ein Bodenradar zu. Das Radar liefert Informationen zur Gestalt eines Objekts im Boden. Vier Dualsensormodelle gibt es zurzeit. Der Dualsensor ist ein Schritt auf dem Weg zum echten "Minendetektor". Noch muss aber der Mensch die Entscheidungen treffen.
" Er muss den Schritt in einem Minenfeld machen und muss sich entscheiden, ob er trotz eines Signals vom Metalldetektor, einen Schritt weiter macht, und einfach sagt: Das ist nur ein Splitter. Das ist ein psychologischer Effekt, der dort auftritt, oder eine Barriere, die er überwinden muss. "
Ob das Vertrauen in die neue Technik gerechtfertigt ist, werden Dieter Gülle und seine Kollegen im Frühjahr ebenfalls in Kroatien testen - Auf demselben Testfeld und unter den gleichen Bedingungen wie bei den Metalldetektoren.
Mehr über die "Explosive Altlast" erfahren Sie am Sonntag um 16.30 Uhr in der Sendung Wissenschaft im Brennpunkt.