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Auf der Suche nach Alternativen
Niedersachsen will die Zahl der Tierversuche reduzieren

Weit mehr als zweieinhalb Millionen Tierversuche werden jährlich in Deutschland durchgeführt. Das Tierschutzgesetz regelt genau, unter welchen Bedingungen diese Forschung überhaupt genehmigt werden darf. Die den Tieren zugefügten Schmerzen, Leiden und Schäden müssen dabei auf das unerlässliche Maß beschränkt werden.

Eine Sendung von Judith Grümmer und Michael Roehl (Moderation) |
    Ein Rhesusaffe hält sich am 10.03.2016 in der Tierhaltung im Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen (Baden-Württemberg) an einem Gitter fest.
    Die Zahl der Tierversuche soll reduziert werden (Marijan Murat/dpa picture alliance)
    Doch Tierversuche sind umstritten, auch unter Ärzten und Wissenschaftlern. Dürfen wir Tieren zum Wohle des Menschen Leid zufügen? Sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse überhaupt vom Tier auf den Menschen übertragbar?
    "Unser Ziel ist es, Tierversuche in der Forschung zu reduzieren und sie nur noch als Ultima Ratio einzusetzen", so Gabriele Heinen-Kljajić, niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur. Sie stellt in den kommenden vier Jahren 4,5 Millionen Euro zur Verfügung, um Alternativen zu Tierversuchen in der Forschung zu fördern.
    Wie können neue Medikamente getestet, immunologische Prozesse verstanden oder hirnorganische Grundlagen erforscht werden, wenn Tierexperimente auf ein Minimum reduziert werden? Und welche Konsequenzen hätte ein vollständiger Verzicht auf Tierversuche in Deutschland? Würde dann der Mensch selbst zum "Versuchskaninchen"?

    Gesprächsgäste:
    • Gabriele Heinen-Kljajić, Ministerin für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen
    • Claus Kronaus, Geschäftsführer von Ärzte gegen Tierversuche e.V.
    • Prof. Stefan Treue, Direktor des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen und Vorsitzender der Informationsinitiative der Wissenschaft "Tierversuche verstehen"
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