Zwei elektronische Instrumente der Firma Roland waren ausschlaggebend für die Musikrichtung Acid - der TR-808; zur Erzeugung perkussiver Klänge und der TB-303 der per Klangsynthese Töne erzeugt.
Als die eigentlichen Erfinder des Acid House gelten DJ Pierre und Earl "Spanky" Smith aus Chicago. Sie programmierten ein 15-minütiges Stück, dem sie den Namen "In Your Mind" gaben. Lieder wie "Pump Up The Volume" von MARRS erreichten als erste Acid Tracks überhaupt Platz eins der britischen Charts und Stücke wie "The Only Way Is Up" stürmten die europäischen Hitparaden.
Von all dem bekam der indische Bollywood-Filmmusiker Charanjit Singh nichts mit. 1981 war Singh gerade in Singapur und kaufte sich dort jeweils ein Exemplar der neuen Roland Musikinstrumente.
"Als ich die Instrumente kaufte, habe ich diese Klänge gar nicht erwartet. Aber dann habe ich angefangen die Instrumente genau zu studieren. Zuvor habe ich mit einem Keyboard die Musik für die Filme eingespielt. Die anderen indischen Musiker haben damals auch populäre Diskomusik für die Soundtracks verwendet. Ich habe dann gefragt: Warum machen wir nicht mal was anderes? Dann habe ich mir zehn indische Raga Stücke ausgesucht und anstelle des klassischen Schlaginstruments Tabla meine neuen Instrumente eingebaut. Das ergab einen ganz neuen Sound, von dem ich sehr begeistert war und auch die Filmproduzenten fanden es gut. Sie sagten: Du hast einen guten Job gemacht! Mach weiter! Gib uns mehr davon!"
So veröffentlichte Charanjit Singh seine Stücke auf dem Album "Synthesizing: Ten Ragas to a Disco Beat". Acid mit indischer Note sozusagen. Beim indischen Publikum jedoch floppte das Album aufgrund der Neuartigkeit und verschwand in der Versenkung.
2002 besuchte der Plattensammler Edo Bouman zufällig einen Plattenladen in Delhi. Als ihm "Ten Ragas to a Disco Beat" in die Hände fiel, setzte er alles daran Charanjit Singh aufzuspüren und fand den mittlerweile über 70-Jährigen schließlich auch.
"Er kam in mein Haus in Bombay und hatte die original Schallplatte bei sich. Er sagte mir, er wolle sie erneut veröffentlichen und ich antwortete nur, dass wenn er die Genehmigung der Plattenfirma einholen würde, wäre es für mich kein Problem."
Er bekam die Genehmigung und veröffentlichte die Platte erneut und ist damit hauptverantwortlich dafür, dass diese Platte nochmal so berühmt wurde.
Zur Berühmtheit brachte es aber nicht nur die Platte, auch Charanjit Singh steht jetzt, mit knapp 80 Jahren, im Rampenlicht. Im legendären Berliner Techno Klub Berghain spielt er seine Stücke live, mit den Originalinstrumenten von damals versteht sich.
"Für das Konzert gebe ich mein Bestes und ich werde alle Besucher vollkommen zufriedenstellen. Da bin ich mir sicher."
Daran, im Rampenlicht zu stehen, hat sich der alte Mann schnell gewöhnt. Mehr noch; er hat Blut geleckt, will mehr.
"Ich plane etwas völlig anderes für meine neue Platte. Ich würde gerne die Volkslieder der ganzen Welt aufnehmen. Zum Beispiel Nairobi oder auch Malaysia. Das möchte ich alles aufnehmen und verarbeiten. Aber mehr in einer Mischung mit afrikanischen Rhythmen. Ich freue mich gerade sehr, dass mein Album immer höher in die Hitparaden steigt und ich hoffe natürlich, dass auch mein neues Album da anknüpfen kann. Wir werden sehen."
Wir können also noch viel erwarten von Charanjit Singh dem echten Erfinder von Acid. Eine Musikrichtung, die er selbst nebenbei bis heute nicht gehört hat.
"Um ehrlich zu sein, habe ich nicht viel von dieser Musik gehört. Ich kenne lediglich die Bezeichnung Acid, aber ich habe keine Ahnung, wie diese Musik klingt."
Als die eigentlichen Erfinder des Acid House gelten DJ Pierre und Earl "Spanky" Smith aus Chicago. Sie programmierten ein 15-minütiges Stück, dem sie den Namen "In Your Mind" gaben. Lieder wie "Pump Up The Volume" von MARRS erreichten als erste Acid Tracks überhaupt Platz eins der britischen Charts und Stücke wie "The Only Way Is Up" stürmten die europäischen Hitparaden.
Von all dem bekam der indische Bollywood-Filmmusiker Charanjit Singh nichts mit. 1981 war Singh gerade in Singapur und kaufte sich dort jeweils ein Exemplar der neuen Roland Musikinstrumente.
"Als ich die Instrumente kaufte, habe ich diese Klänge gar nicht erwartet. Aber dann habe ich angefangen die Instrumente genau zu studieren. Zuvor habe ich mit einem Keyboard die Musik für die Filme eingespielt. Die anderen indischen Musiker haben damals auch populäre Diskomusik für die Soundtracks verwendet. Ich habe dann gefragt: Warum machen wir nicht mal was anderes? Dann habe ich mir zehn indische Raga Stücke ausgesucht und anstelle des klassischen Schlaginstruments Tabla meine neuen Instrumente eingebaut. Das ergab einen ganz neuen Sound, von dem ich sehr begeistert war und auch die Filmproduzenten fanden es gut. Sie sagten: Du hast einen guten Job gemacht! Mach weiter! Gib uns mehr davon!"
So veröffentlichte Charanjit Singh seine Stücke auf dem Album "Synthesizing: Ten Ragas to a Disco Beat". Acid mit indischer Note sozusagen. Beim indischen Publikum jedoch floppte das Album aufgrund der Neuartigkeit und verschwand in der Versenkung.
2002 besuchte der Plattensammler Edo Bouman zufällig einen Plattenladen in Delhi. Als ihm "Ten Ragas to a Disco Beat" in die Hände fiel, setzte er alles daran Charanjit Singh aufzuspüren und fand den mittlerweile über 70-Jährigen schließlich auch.
"Er kam in mein Haus in Bombay und hatte die original Schallplatte bei sich. Er sagte mir, er wolle sie erneut veröffentlichen und ich antwortete nur, dass wenn er die Genehmigung der Plattenfirma einholen würde, wäre es für mich kein Problem."
Er bekam die Genehmigung und veröffentlichte die Platte erneut und ist damit hauptverantwortlich dafür, dass diese Platte nochmal so berühmt wurde.
Zur Berühmtheit brachte es aber nicht nur die Platte, auch Charanjit Singh steht jetzt, mit knapp 80 Jahren, im Rampenlicht. Im legendären Berliner Techno Klub Berghain spielt er seine Stücke live, mit den Originalinstrumenten von damals versteht sich.
"Für das Konzert gebe ich mein Bestes und ich werde alle Besucher vollkommen zufriedenstellen. Da bin ich mir sicher."
Daran, im Rampenlicht zu stehen, hat sich der alte Mann schnell gewöhnt. Mehr noch; er hat Blut geleckt, will mehr.
"Ich plane etwas völlig anderes für meine neue Platte. Ich würde gerne die Volkslieder der ganzen Welt aufnehmen. Zum Beispiel Nairobi oder auch Malaysia. Das möchte ich alles aufnehmen und verarbeiten. Aber mehr in einer Mischung mit afrikanischen Rhythmen. Ich freue mich gerade sehr, dass mein Album immer höher in die Hitparaden steigt und ich hoffe natürlich, dass auch mein neues Album da anknüpfen kann. Wir werden sehen."
Wir können also noch viel erwarten von Charanjit Singh dem echten Erfinder von Acid. Eine Musikrichtung, die er selbst nebenbei bis heute nicht gehört hat.
"Um ehrlich zu sein, habe ich nicht viel von dieser Musik gehört. Ich kenne lediglich die Bezeichnung Acid, aber ich habe keine Ahnung, wie diese Musik klingt."