"Und zu dieser Zeit war jene Fabel im Umlauf von der Quelle, die die Alten wieder verjüngen oder zu Jünglingen machen würde; das war im Jahre 1512,"
schreibt der spanische Historiker Gonzalo Fernández de Oviedo in seiner Chronik der Eroberung Südamerikas aus dem Jahr 1535.
"Jene Geschichte wurde so eindringlich verbreitet, und durch die Indios jener Gegend bestätigt, dass der Hauptmann Joan Ponce, seine Leute und seine Karavellen mehr als sechs Monate lang unter großen Anstrengungen zwischen jenen Inseln umherirrten, um diese Quelle zu suchen."
Hauptmann Joan Ponce: Eigentlich Juan Ponce de León, wurde vermutlich 1474 in Santervas de Campos, einem Dorf in der spanischen Provinz Valladolid geboren. Als einfacher Soldat gehörte er zur Mannschaft auf Kolumbus‘ zweiter Amerikareise.
"Ponce de León ist ein typischer Vertreter der Konquistadorengeneration","
so Nikolaus Böttcher, Privatdozent am Lateinamerika-Institut der FU Berlin.
""Sie entstammen alle dem niederen Adel, sie sind von gutem Geschlecht, aber haben wenige wirtschaftliche Möglichkeiten. Sie haben das Kriegshandwerk gelernt, sie verachten ansonsten die Arbeit mit der Hand, also Handwerk an sich."
1506 erhält Ponce de León die Erlaubnis der spanischen Krone, Puerto Rico zu erobern. Er unterwirft brutal die indigene Bevölkerung, muss allerdings das Gouverneursamt an Diego Kolumbus, den Sohn des Amerikaentdeckers, abgeben. Dafür darf er aussegeln, neue Inseln entdecken und erobern.
"Joan Ponce entschloss sich, sich auszurüsten und begab sich mit zwei Karavellen in nördliche Breiten, und er entdeckte die Bimini-Inseln, die nördlich der Insel Fernandina liegen."
Fernandina ist die damalige Bezeichnung für Kuba. Aber das Ziel des Konquistadoren ist nicht, neues Land für die Krone zu gewinnen, er sucht – den Jungbrunnen.
Nikolaus Böttcher:
"Diesen Jungbrunnen, den hat man an verschiedenen Stellen vermutet, das ist ein ähnlicher Mythos wie der vom Eldorado."
Seinen Ursprung hat dieser Mythos im "Alexanderroman", einer Sammlung von Erzählungen um Alexander den Großen. Der soll auf seinen Feldzügen an eine Quelle gelangt sein, deren Wasser Unsterblichkeit verleiht. Im späten Mittelalter ist diese Legende sehr populär.
Ponce de León segelt am 3. März mit einer drei Schiffe großen Flotte von Puerto Rico aus in Richtung Nordwesten. "Land!", schallt es am 27. März 1513 aus dem Ausguck. Vor den Schiffen erstreckt sich eine flache Küste. Es ist Ostersonntag, spanisch: Pascua florida .
Und so nennt der Eroberer die vermeintliche Insel "Florida".
Sechs Tage später, am 2. April, betreten die Spanier das Land. Den Jungbrunnen finden sie nicht. Ponce de León segelt die Küste entlang nach Süden, passiert die Koralleninseln der Florida Keys und segelt wieder nach Norden bis zur Tampa Bay. Von dort kehrt er nach Puerto Rico zurück. Dann schifft er sich nach Spanien ein. König Ferdinand II. schlägt ihn zum Ritter und überträgt ihm das Recht, Florida zu erobern und zu kolonisieren.
"Das wurde organisiert in sogenannten Capitulationes. Diese Capitulation ist ein Vertrag zwischen Krone und Expeditionsunternehmer, in dem das Risiko ganz bei dem Unternehmer liegt, der dann aber nach erfolgreicher Ausweitung des Territoriums entsprechend entlohnt wird."
Im Frühjahr 1515 kehrt Ponce de León in die Neue Welt zurück. Sechs Jahre später, im Februar 1521, will er in Florida seine Kolonie gründen. Doch bald nach der Landung trifft ihn bei Kämpfen mit Calusa-Indianern ein Giftpfeil. Er flüchtet nach Kuba, wo er im Juni 1521 stirbt.
Florida allerdings war für Spanien eher wertlos.
"Es gibt keine Edelmetalle, und wie man dann bei der Übergabe an die Engländer Ende des 18. Jahrhunderts konstatiert hat, eigentlich gibt es dort nur Sümpfe und Krokodile."
Heute ist Florida wegen des milden Klimas ein Überwinterparadies für Rentner aus dem Norden der USA. Doch ein Jungbrunnen? Dort, wo Ponce de León gelandet sein soll, im Städtchen St. Augustine, wird seit hundert Jahren Wasser aus einer "Quelle der Ewigen Jugend" geschöpft. Zigtausende Amerikaner probieren es Jahr für Jahr.
schreibt der spanische Historiker Gonzalo Fernández de Oviedo in seiner Chronik der Eroberung Südamerikas aus dem Jahr 1535.
"Jene Geschichte wurde so eindringlich verbreitet, und durch die Indios jener Gegend bestätigt, dass der Hauptmann Joan Ponce, seine Leute und seine Karavellen mehr als sechs Monate lang unter großen Anstrengungen zwischen jenen Inseln umherirrten, um diese Quelle zu suchen."
Hauptmann Joan Ponce: Eigentlich Juan Ponce de León, wurde vermutlich 1474 in Santervas de Campos, einem Dorf in der spanischen Provinz Valladolid geboren. Als einfacher Soldat gehörte er zur Mannschaft auf Kolumbus‘ zweiter Amerikareise.
"Ponce de León ist ein typischer Vertreter der Konquistadorengeneration","
so Nikolaus Böttcher, Privatdozent am Lateinamerika-Institut der FU Berlin.
""Sie entstammen alle dem niederen Adel, sie sind von gutem Geschlecht, aber haben wenige wirtschaftliche Möglichkeiten. Sie haben das Kriegshandwerk gelernt, sie verachten ansonsten die Arbeit mit der Hand, also Handwerk an sich."
1506 erhält Ponce de León die Erlaubnis der spanischen Krone, Puerto Rico zu erobern. Er unterwirft brutal die indigene Bevölkerung, muss allerdings das Gouverneursamt an Diego Kolumbus, den Sohn des Amerikaentdeckers, abgeben. Dafür darf er aussegeln, neue Inseln entdecken und erobern.
"Joan Ponce entschloss sich, sich auszurüsten und begab sich mit zwei Karavellen in nördliche Breiten, und er entdeckte die Bimini-Inseln, die nördlich der Insel Fernandina liegen."
Fernandina ist die damalige Bezeichnung für Kuba. Aber das Ziel des Konquistadoren ist nicht, neues Land für die Krone zu gewinnen, er sucht – den Jungbrunnen.
Nikolaus Böttcher:
"Diesen Jungbrunnen, den hat man an verschiedenen Stellen vermutet, das ist ein ähnlicher Mythos wie der vom Eldorado."
Seinen Ursprung hat dieser Mythos im "Alexanderroman", einer Sammlung von Erzählungen um Alexander den Großen. Der soll auf seinen Feldzügen an eine Quelle gelangt sein, deren Wasser Unsterblichkeit verleiht. Im späten Mittelalter ist diese Legende sehr populär.
Ponce de León segelt am 3. März mit einer drei Schiffe großen Flotte von Puerto Rico aus in Richtung Nordwesten. "Land!", schallt es am 27. März 1513 aus dem Ausguck. Vor den Schiffen erstreckt sich eine flache Küste. Es ist Ostersonntag, spanisch: Pascua florida .
Und so nennt der Eroberer die vermeintliche Insel "Florida".
Sechs Tage später, am 2. April, betreten die Spanier das Land. Den Jungbrunnen finden sie nicht. Ponce de León segelt die Küste entlang nach Süden, passiert die Koralleninseln der Florida Keys und segelt wieder nach Norden bis zur Tampa Bay. Von dort kehrt er nach Puerto Rico zurück. Dann schifft er sich nach Spanien ein. König Ferdinand II. schlägt ihn zum Ritter und überträgt ihm das Recht, Florida zu erobern und zu kolonisieren.
"Das wurde organisiert in sogenannten Capitulationes. Diese Capitulation ist ein Vertrag zwischen Krone und Expeditionsunternehmer, in dem das Risiko ganz bei dem Unternehmer liegt, der dann aber nach erfolgreicher Ausweitung des Territoriums entsprechend entlohnt wird."
Im Frühjahr 1515 kehrt Ponce de León in die Neue Welt zurück. Sechs Jahre später, im Februar 1521, will er in Florida seine Kolonie gründen. Doch bald nach der Landung trifft ihn bei Kämpfen mit Calusa-Indianern ein Giftpfeil. Er flüchtet nach Kuba, wo er im Juni 1521 stirbt.
Florida allerdings war für Spanien eher wertlos.
"Es gibt keine Edelmetalle, und wie man dann bei der Übergabe an die Engländer Ende des 18. Jahrhunderts konstatiert hat, eigentlich gibt es dort nur Sümpfe und Krokodile."
Heute ist Florida wegen des milden Klimas ein Überwinterparadies für Rentner aus dem Norden der USA. Doch ein Jungbrunnen? Dort, wo Ponce de León gelandet sein soll, im Städtchen St. Augustine, wird seit hundert Jahren Wasser aus einer "Quelle der Ewigen Jugend" geschöpft. Zigtausende Amerikaner probieren es Jahr für Jahr.