Mitten auf der Mall in Washington, D.C., auf dem grünen Streifen vor dem Capitol, hat die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa ein neues Haus gebaut – oder besser: aufgeblasen.
"Wir befinden uns in einem Prototypen unseres Mond-Habitats. In Wirklichkeit sind wir noch ungefähr eine Dekade vom ersten Start eines Mond-Moduls entfernt. Wir haben also noch Zeit, aus diesem ersten Versuch eine zuverlässige Wohneinheit für die Mond-Oberfläche zu machen, in der Astronauten leben und arbeiten können und nicht von Meteoriteneinschlägen verletzt werden."
Robert Singleterry ist Luft- und Raumfahrtingenieur beim Langley Research Center der Nasa im US-Bundesstaat Virginia. Er steht in einem weißen, etwa drei Meter hohen, aufgeblasenen Zelt. In ihrem endgültigen Ausbaustadium wird diese Wohneinheit etwa zwanzig Quadratmeter Grundfläche umfassen und damit doppelt so groß sein wie das Modell vor dem Capitol. Singleterry:
"Wir haben hier zwei getrennte Räume, damit Astronauten sich den Mondstaub abklopfen können, der sonst auf ihren Raumanzügen haften würde. Den soll die Mannschaft aber nicht einatmen, weswegen wir zwischen den beiden Bereichen eine Luftschleuse installieren, in der die Astronauten ihre Anzüge ausziehen können. In dem anderen Bereich wohnt die Crew."
Genau wie die Internationale Raumstation will die Nasa auch die Mond-Station modular aufbauen und mehrere dieser Elemente untereinander verbinden. Die gesamte Basis soll dann vier bis sechs Astronauten auf dem Mond als Lebensraum dienen. Die Außenhaut dieses Mond-Moduls besteht aus einem weichen Material, einer Art Kevlar-Decken, die sich in der nur etwa sieben Meter großen Nutzlastspitze der neuen Ares-V-Mondraketen verstauen lassen. Die aufblasbaren Wohn- und Arbeitseinheiten landen automatisch auf der Mond-Oberfläche und entfalten sich selbst. Erst wenn dies alles geglückt ist, will die Nasa Astronauten hinterherschicken. Und auch Europas Weltraumagentur Esa bastelt an aufblasbaren Strukturen für Reisen durch das All. Im Auftrag der Esa hat die italienisch-englische Raumfahrtfirma Aero Sekur eine Art Gewächshaus entwickelt, das sich nach dem Start, noch in der Erdumlaufbahn, entfaltet und dann zu Mond oder Mars fliegt. John Gimson vom britischen Zweig der Firma, Aero Sekur Limited in London:
"Jeder Astronaut auf einer Langzeitmission durch das All braucht Nahrung in flüssiger und in fester Form. Wir haben ein automatisches Modul entwickelt, in dem Getreide unter den widrigen Bedingungen des Weltraums gezüchtet und geerntet werden kann, zum Beispiel als Hydrokultur. Auf einem anderen Himmelskörper dann müssen die Bewohner einer Station ebenfalls mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt werden. Zwar gäbe es auf Mond oder Mars Sonnenlicht aber kein flüssiges Wasser. Außerdem wäre die Schwerkraft geringer, so dass Getreide anders wächst."
Diesen Bedingungen versucht das Unternehmen Aero Sekur mit seinem Vorschlag dieses aufblasbaren Gewächshauses entgegenzuwirken, das rotieren und so künstliche Schwerkraft erzeugen würde. Und auch als Notfallsystem für Raumfahrer kommen aufblasbare Strukturen in Frage, nämlich Spem, das SPacecrew Emergency Module. Gimson:
"Spem ist ein individuelles Rettungssystem, mit dem jeweils ein Astronaut auf der Erde landen kann. Nach dem Ausstieg aus einem havarierten Raumschiff oder einer leckgeschlagenen Raumstation bläst es sich auf und umhüllt den Astronauten wie einen Kokon, der ihn vor der Hitze des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre schützt. Danach öffnet sich ein Fallschirm. Zusammengefaltet ist Spem nur ein kleiner Rucksack, der platzsparend auf der ISS oder im Space Shuttle transportiert werden kann."
Europas erstes aufblasbare Wohn- und Arbeitsmodul will Aero Sekur Ende diesen Jahres vorstellen.
"Wir befinden uns in einem Prototypen unseres Mond-Habitats. In Wirklichkeit sind wir noch ungefähr eine Dekade vom ersten Start eines Mond-Moduls entfernt. Wir haben also noch Zeit, aus diesem ersten Versuch eine zuverlässige Wohneinheit für die Mond-Oberfläche zu machen, in der Astronauten leben und arbeiten können und nicht von Meteoriteneinschlägen verletzt werden."
Robert Singleterry ist Luft- und Raumfahrtingenieur beim Langley Research Center der Nasa im US-Bundesstaat Virginia. Er steht in einem weißen, etwa drei Meter hohen, aufgeblasenen Zelt. In ihrem endgültigen Ausbaustadium wird diese Wohneinheit etwa zwanzig Quadratmeter Grundfläche umfassen und damit doppelt so groß sein wie das Modell vor dem Capitol. Singleterry:
"Wir haben hier zwei getrennte Räume, damit Astronauten sich den Mondstaub abklopfen können, der sonst auf ihren Raumanzügen haften würde. Den soll die Mannschaft aber nicht einatmen, weswegen wir zwischen den beiden Bereichen eine Luftschleuse installieren, in der die Astronauten ihre Anzüge ausziehen können. In dem anderen Bereich wohnt die Crew."
Genau wie die Internationale Raumstation will die Nasa auch die Mond-Station modular aufbauen und mehrere dieser Elemente untereinander verbinden. Die gesamte Basis soll dann vier bis sechs Astronauten auf dem Mond als Lebensraum dienen. Die Außenhaut dieses Mond-Moduls besteht aus einem weichen Material, einer Art Kevlar-Decken, die sich in der nur etwa sieben Meter großen Nutzlastspitze der neuen Ares-V-Mondraketen verstauen lassen. Die aufblasbaren Wohn- und Arbeitseinheiten landen automatisch auf der Mond-Oberfläche und entfalten sich selbst. Erst wenn dies alles geglückt ist, will die Nasa Astronauten hinterherschicken. Und auch Europas Weltraumagentur Esa bastelt an aufblasbaren Strukturen für Reisen durch das All. Im Auftrag der Esa hat die italienisch-englische Raumfahrtfirma Aero Sekur eine Art Gewächshaus entwickelt, das sich nach dem Start, noch in der Erdumlaufbahn, entfaltet und dann zu Mond oder Mars fliegt. John Gimson vom britischen Zweig der Firma, Aero Sekur Limited in London:
"Jeder Astronaut auf einer Langzeitmission durch das All braucht Nahrung in flüssiger und in fester Form. Wir haben ein automatisches Modul entwickelt, in dem Getreide unter den widrigen Bedingungen des Weltraums gezüchtet und geerntet werden kann, zum Beispiel als Hydrokultur. Auf einem anderen Himmelskörper dann müssen die Bewohner einer Station ebenfalls mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt werden. Zwar gäbe es auf Mond oder Mars Sonnenlicht aber kein flüssiges Wasser. Außerdem wäre die Schwerkraft geringer, so dass Getreide anders wächst."
Diesen Bedingungen versucht das Unternehmen Aero Sekur mit seinem Vorschlag dieses aufblasbaren Gewächshauses entgegenzuwirken, das rotieren und so künstliche Schwerkraft erzeugen würde. Und auch als Notfallsystem für Raumfahrer kommen aufblasbare Strukturen in Frage, nämlich Spem, das SPacecrew Emergency Module. Gimson:
"Spem ist ein individuelles Rettungssystem, mit dem jeweils ein Astronaut auf der Erde landen kann. Nach dem Ausstieg aus einem havarierten Raumschiff oder einer leckgeschlagenen Raumstation bläst es sich auf und umhüllt den Astronauten wie einen Kokon, der ihn vor der Hitze des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre schützt. Danach öffnet sich ein Fallschirm. Zusammengefaltet ist Spem nur ein kleiner Rucksack, der platzsparend auf der ISS oder im Space Shuttle transportiert werden kann."
Europas erstes aufblasbare Wohn- und Arbeitsmodul will Aero Sekur Ende diesen Jahres vorstellen.