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Aufgetaut statt eingemacht

"Der Mensch ist, was er isst!" Wenn das stimmt, dann scheint es im Fastfood-Zeitalter nicht gut um die Welt bestellt zu sein. Oder ist gar nichts dran am Kulturpessimismus der Deutschen, die angeblich immer fauler und fetter werden? Und das, obwohl uns noch nie so viel gesunde Ernährung aufgetischt wurde wie heute.

Moderation: Andreas Stopp | 12.01.2007
    Essgurus und Fernsehköche bevölkern die Bildschirme, Kochbücher gehen weg wie warme Semmeln und im bürgerlichen Zuhause wird die Zubereitung von Feinschmeckermenues inszeniert. Soziale Grenzen bilden sich auf dem Essteller ab - von einem "Klassenkampf per Essgeschmack" spricht die Ernährungssoziologin Prof. Eva Barlösius.

    Inwieweit heute noch traditionelle Gerichte aufgetischt und Zubereitungsmethoden über Generationen weitergegeben werden, wollen wir von unseren Hörern wissen. Wie sind in Ihrer Familie Mahlzeit und Essen geregelt? Sitzen Klein und Groß an einem Tisch? Worüber reden Sie beim Essen, welchen Stellenwert nimmt das "Zutischsein" bei Ihnen ein? Wir sprechen auch mit dem Gründer des internationalen Arbeitskreises für Kulturforschung des Essens, Prof. Alois Wierlacher. Und ein Schweizer Radio-Koch und Foodjournalist serviert dazu die aktuellen Trends, bei der die Schulung des Geschmacks eine immer wichtigere Rolle einnimmt.

    Studiogäste:

    - Dr. Eva Barlösius, Prof. für Ernährungssoziologie an der Uni Duisburg-Essen
    - Dr. Alois Wierlacher, Prof.a.D. für interkulturelle Germanistik, Mitbegründer und Vorsitzender der Deutschen Akademie für Kulinaristik, Gründer und Vorstandsmitglied des Internationalen Arbeitskreises für Kulturforschung des Essens (Heidelberg)
    - Patrick Zbinden, Radio-Koch und Foodjournalist aus Zürich