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Aufklärung in der Coronakrise
"Fanatisch gewinnen wollen, hat nichts mit Wahrheitsfindung zu tun"

Meinungsrauferei etwa auf Grundlage im Netz aufgegriffener Informationen zu Corona habe nichts mit aufgeklärter Kultur zu tun, sagte der Philosoph Michael Hampe im Dlf. Dazu müsse Kritik geübt werden, die kooperativ sei – und nicht fanatisch.

Michael Hampe im Gespräch mit Michael Köhler |
Teilnehmerin einer "Corona-Leugner" Demonstration in Heidelberg. Sie hält einen mit den Worten "Grundgesetz" und "Widerstand" beschriebenen Regenschirm.
Corona wird geleugnet; der Philosoph Michael Hampe sagte im Dlf, dass eine aufgeklärte Kultur selbstkritisch mit der eigenen Meinung umgehe (picture alliance / Daniel Kubirski)
Es gibt viele Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen. In diesem Zusammenhang warnen Politiker vor einem Verdrehen und Leugnen der Fakten, die Leben gefährden könnten.
Michael Hampe hat eine Professur für Philosophie an der ETH Zürich inne. Er hat unter anderem das Buch "Die dritte Aufklärung" geschrieben.
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Wissen sei nicht leicht zu haben, es sei mühevoll, sich das anzueignen, sagte Hampe unter anderem im Dlf. Die aufgeklärte Kultur sei eine selbstkritische, die versuche, Fanatismen zu vermeiden und sie wende Kritik nicht einfach nur gegen Regierungen und Autoritäten. Wissenschaft habe die Selbstkritik als ein wesentliches Merkmal aufgeklärter Kulturen geradezu institutionalisiert.
Das komplette Interview können Sie in der Audiothek nachhören.
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