Die Schuldenkrise wirkt sich auf die Bilanzen der deutschen Unternehmen aus. Und das gilt nicht nur für Finanzinstitute, auch die Deutsche Telekom hat dies in ihrem Geschäft zu spüren bekommen.
Die Commerzbank hat weitere Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen vorgenommen: Die stehen jetzt nur noch zu gut 26 Prozent in ihrer Bilanz, damit ist die Bank für den Schuldenschnitt vorbereitet. Commerzbank-Chef Martin Blessing nimmt lieber die größere Zeitspanne seit 2008 in den Blick, als die Commerzbank die Dresdner Bank übernommen hatte. Und im Vergleich zu damals stellt er fest:
"Wir sind heute eine wesentlich besser kapitalisierte Bank mit weniger Risiko und mehr Kapital. Und deswegen stehen wir deutlich besser da als damals Ende 2008."
Stabiler will die Bank auch durch eine Kapitalerhöhung um eine Milliarde Euro werden. Das Kernbankgeschäft ist tatsächlich stabiler, als noch vor dreieinhalb Jahren. Aber es konnte die Verluste, die vor allem der Eurohypo beziehungsweise dem Schuldenschnitt zuzuschreiben waren, nicht vollständig wettmachen. 638 Millionen Euro blieben unter dem Strich übrig, das waren gut 55 Prozent weniger als vor einem Jahr. Doch in der AG fiel wegen anderer Bilanzierung ein Verlust von 3,6 Milliarden Euro an, die Dividende und die Bedienung der stillen Einlage fallen deshalb auch in diesem Jahr aus. Für das laufende Jahr gibt sich Blessing noch vorsichtig, die Verunsicherung bleibt offenbar auch bei den Banken tief, wie es denn weitergehe mit der Eurozone:
"Das Thema, das es zumindest ein Restrisiko des Zerfalls der Eurozone gibt, ist ja nun so akten- und pressekundig, dass man wahrscheinlich kaum eine Bank findet, die sich nicht schon einmal Gedanken darüber gemacht hat."
Unberechenbar – so sieht auch die Allianz das laufende Jahr. Wenn auch Allianz-Chef Michael Diekmann damit vor allem die Niedrigzinsphase meint. Aber auch Griechenland ist für den Münchner Versicherungskonzern ein trauriges Thema. Er meldete einen Gewinnrückgang um fast die Hälfte auf 2,5 Milliarden Euro. Diekmann nannte als wesentliche Gründe:
"Die Staatsschuldenkrise, niedrige Zinsen, eine ungewöhnlich heftige Folge an Naturkatastrophen hinterließen deutliche Spuren im Geschäftsabschluss. Griechische Staatsanleihen haben wir inzwischen auf ein Viertel ihres Nominalwertes abgeschrieben. Auch die Bewertung unserer Beteiligungen an Finanzinstituten litt stark. Diese machen immerhin rund 22 Prozent unseres Beteiligungsportfolios aus."
1,9 Milliarden Euro habe das insgesamt ausgemacht. Der Umsatz schrumpfte um knapp drei Prozent auf knapp 104 Milliarden Euro. Die Dividende soll trotzdem konstant bleiben bei 4,50 Euro je Aktie.
Die bleibt auch bei der Deutschen Telekom stabil, obwohl auch sie Milliarden auf die Auslandstöchter in Griechenland, vor allem aber den USA abschreiben musste. In den USA verlor die amerikanische Tochter T-Mobile USA 1,7 Millionen Vertragskunden. Nur wenig trösten konnte da die Ausgleichszahlung von AT&T für den gescheiterten Verkauf der amerikanischen Tochter. Im Konzern blieb ein Plus von 557 Millionen Euro, das waren mehr als zwei Drittel weniger als 2010. Telekom-Chef René Obermann beschreibt die Aufgaben seines Konzerns im laufenden Jahr so:
"Wir haben auf der einen Seite nach wie vor Effizienzdruck. Das muss man einfach sehen. Die Preise und die Margen sind unter Druck. Und da muss man als guter Kaufmann natürlich auch auf der Kostenseite reagieren. Aber das ist natürlich nicht alles. Wir nehmen ja das Geld und reinvestieren es. Wir investieren mehr als die Wettbewerber, über acht Milliarden auch in diesem Jahr wieder. Effizienz, Investitionen in Netze und Plattformen, Serviceverbesserungen – all das gehört zum Katalog unseres 2012er Programms dazu."
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Stabiler will die Bank auch durch eine Kapitalerhöhung um eine Milliarde Euro werden. Das Kernbankgeschäft ist tatsächlich stabiler, als noch vor dreieinhalb Jahren. Aber es konnte die Verluste, die vor allem der Eurohypo beziehungsweise dem Schuldenschnitt zuzuschreiben waren, nicht vollständig wettmachen. 638 Millionen Euro blieben unter dem Strich übrig, das waren gut 55 Prozent weniger als vor einem Jahr. Doch in der AG fiel wegen anderer Bilanzierung ein Verlust von 3,6 Milliarden Euro an, die Dividende und die Bedienung der stillen Einlage fallen deshalb auch in diesem Jahr aus. Für das laufende Jahr gibt sich Blessing noch vorsichtig, die Verunsicherung bleibt offenbar auch bei den Banken tief, wie es denn weitergehe mit der Eurozone:
"Das Thema, das es zumindest ein Restrisiko des Zerfalls der Eurozone gibt, ist ja nun so akten- und pressekundig, dass man wahrscheinlich kaum eine Bank findet, die sich nicht schon einmal Gedanken darüber gemacht hat."
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1,9 Milliarden Euro habe das insgesamt ausgemacht. Der Umsatz schrumpfte um knapp drei Prozent auf knapp 104 Milliarden Euro. Die Dividende soll trotzdem konstant bleiben bei 4,50 Euro je Aktie.
Die bleibt auch bei der Deutschen Telekom stabil, obwohl auch sie Milliarden auf die Auslandstöchter in Griechenland, vor allem aber den USA abschreiben musste. In den USA verlor die amerikanische Tochter T-Mobile USA 1,7 Millionen Vertragskunden. Nur wenig trösten konnte da die Ausgleichszahlung von AT&T für den gescheiterten Verkauf der amerikanischen Tochter. Im Konzern blieb ein Plus von 557 Millionen Euro, das waren mehr als zwei Drittel weniger als 2010. Telekom-Chef René Obermann beschreibt die Aufgaben seines Konzerns im laufenden Jahr so:
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