Die Erststimme sollte an die AfD und die Zweitstimme an die NPD gehen, konkretisierte Franz während einer Pressekonferenz in Berlin. Er stellte ein entsprechendes Plakat vor, das in der letzten Woche vor der Landtagswahl besonders in Sachsen-Anhalt, aber auch in Rheinland-Pfalz aufgehängt werden soll. Der NPD-Vorsitzende Franz sagte, durch die Flüchtlingskrise sei ein Zustand erreicht, in der "die Parteien, die grundsätzlich in eine ähnliche Richtung wollen, auch an einem Strang ziehen sollten". Grundsätzlich sei "das Wählerpotential für zwei heimattreue und patriotische Parteien" da.
In einem Aufruf bei Facebook weist auch die NPD darauf hin, dass die AfD teils andere Ziele verfolge. "Doch trotz der politisch-inhaltlichen Unterschiede zwischen der NPD und der AfD haben wir erkannt, dass es nun nicht um Parteien, sondern um die Zukunft Deutschlands geht. Oder um es mit dem letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. zu sagen: 'Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!'"
AfD-Sprecher: "Wir haben keine Schnittmengen"
Die Alternative für Deutschland teilte mit, es handele sich nicht um eine abgestimmte Aktion zwischen beiden Parteien. "Mit der NPD haben wir keinerlei Schnittmengen", sagte AfD-Sprecher Christian Lüth. Eine Zusammenarbeit sei nicht erwünscht. Ehemalige NPD-Mitglieder würden von der AfD nicht aufgenommen. "Die AfD wird jedes Angebot dieser Partei ignorieren", fügte Lüth hinzu.
Ralf Stegner, stellvertretender Parteivorsitzender der SPD twitterte zu der von der NPD angestoßenen Zusammenarbeit: "Demokratiefeinde unter sich!" Özcan Mutlu von den Grünen gab sich nachdenklich: "Damit niemand später sagt, er oder sie hätte es nicht gewusst. Jede Stimme für diese Parteien ist eine Gefahr für Deutschland."
In Baden-Württemberg keine Teilung der Stimmen
In Baden-Württemberg, wo am Sonntag ebenfalls ein neuer Landtag gewählt wird, haben die Wähler übrigens nur eine Stimme - und um die werben NPD und AfD in jedem Fall eigenständig.
(nch/jcs)