Laut ist es, wenn die Mosel bei Koblenz durch die Staustufe rauscht, die den Fluss hier bremst. Am einen Ende der Barriere befindet sich eine Schleuse, am anderen ein Wasserkraftwerk. Und ganz am Rand eine Reihe von treppenförmig hintereinander liegenden, flachen Wasserbecken, durch die das Moselwasser nahezu ungebremst an der Staustufe vorbeifließt - eine Fischtreppe der ganzen alten Bauart. Eigentlich soll sie es wandernden Fischen möglich machen, flussaufwärts an der vom Menschen errichteten Barriere vorbeizukommen. Aber das tut sie nicht, jedenfalls nicht richtig.
"Gerade für die Grosssalmoniden, für die Langdistanzwasserfische, also Lach und Meerforellen, für die sind diese Fischpässe eigentlich unterdimensioniert, die Beckenvolumina zu klein, die Turbulenzen in den Becken zu groß, ja und insbesondere die Lockströmung am Einstieg oder am Auslauf der Fischaufstiegsanlagen, die ist zu gering."
Josef Groß ist bei der rheinland-pfälzischen Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz zuständig für das Problem des Fischaufstiegs an der Mosel. Das Problem zu beschreiben ist einfach: Alle zehn Staustufen der Mosel haben Fischtreppen, die Fachleute sagen lieber: Fischpässe, die nicht richtig funktionieren. Meistens, weil die Fische schlicht den Eingang zu ihrer Umleitung nicht finden. Das Problem zu lösen ist schon komplizierter: Die Fischwanderwege müssen umgebaut werden. Und das wird teuer, sagt Josef Groß:
"Veranschlagt haben wir hier rund 2,3 Millionen Euro für diese Anlage - das ist eine der preiswertesten. Das schwankt, je nachdem, wie groß der Höhenunterschied zwischen Oberwasser und Unterwasser ist, zwischen 2,3 und 4,1 Millionen pro Anlage."
Der größte Teil des Geldes kommt vom Bund. Denn dessen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung möchte die zehn alten Moselschleusen zu Doppelschleusen umbauen. Für diesen Eingriff in die Flusslandschaft sind Kompensationsleistungen erforderlich - in diesem Fall eben neue Fischpässe. Die sollen Lachs, Aal und Meerneunauge vor allem den Weg besser weisen: Weil die Fische immer der Strömung folgen, landen sie zum Beispiel an der Staustufe Koblenz häufig am Abfluss der Turbinen des Wasserkraftwerks in der Staumauer - dort ist die Strömung am stärksten, dort geht es aber nicht weiter. Und in der Fischtreppe nebenan fließt das Moselwasser zu sanft, als dass die wandernden Tiere den Einstieg finden könnten, der außerdem zu weit von den gurgelnden Turbinenabläufen entfernt liegt. Wichtig ist vor allem die Herstellung einer ausreichend starken Lockströmung, wie die Fachleute sagen, also einer Strömung, die den Fischen unmissverständlich sagt: "Hier entlang!"
Kritik kommt von denjenigen, die der Ansicht sind, es sei der pure Luxus, wenn inmitten einer schweren Wirtschaftskrise und angesichts leerer Staatskassen 20 Millionen Euro und mehr ausgegeben werden, um die Staustufen an der Mosel fischfreundlich umzubauen. Aber erstens sind der Bund und das Land Rheinland-Pfalz dazu verpflichtet - die Wasserrahmenrichtlinie der EU hört in der Krise nicht auf zu existieren. Und zweitens hat sich andernorts gezeigt, dass solche Umbauten tatsächlich helfen: Außer am Rhein wurden in den letzten Jahren auch die Ahr, die Sieg und die Nister beispielsweise mit künstlichen Stromschnellen und ausgeklügelten Fischpässen am Rande der Flüsse ausgerüstet - mit großem Erfolg: Der Artenreichtum hat zugenommen, die Fischpopulation ist gestiegen. Für Josef Groß gibt es deswegen keine Alternative zu dem aufwändigen Umbauprojekt an der Mosel, das in ungefähr 15 Jahren fertig gestellt sein soll:
"Wir haben ja Arten, die da sehr stark zurückgehen hier. An der Mosel ist es jetzt insbesondere der Aalbestand, der erschreckend in den letzten zehn Jahren zurückgegangen ist. Da muss man etwas tun - oder man nimmt in Kauf, dass diese Arten zumindest mal hier aussterben. Also es wird eine spürbare Verbesserung geben. Es gibt keine Fischart, die keinen Nutzen vom Umbau dieser Wehranlagen hat."
"Gerade für die Grosssalmoniden, für die Langdistanzwasserfische, also Lach und Meerforellen, für die sind diese Fischpässe eigentlich unterdimensioniert, die Beckenvolumina zu klein, die Turbulenzen in den Becken zu groß, ja und insbesondere die Lockströmung am Einstieg oder am Auslauf der Fischaufstiegsanlagen, die ist zu gering."
Josef Groß ist bei der rheinland-pfälzischen Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz zuständig für das Problem des Fischaufstiegs an der Mosel. Das Problem zu beschreiben ist einfach: Alle zehn Staustufen der Mosel haben Fischtreppen, die Fachleute sagen lieber: Fischpässe, die nicht richtig funktionieren. Meistens, weil die Fische schlicht den Eingang zu ihrer Umleitung nicht finden. Das Problem zu lösen ist schon komplizierter: Die Fischwanderwege müssen umgebaut werden. Und das wird teuer, sagt Josef Groß:
"Veranschlagt haben wir hier rund 2,3 Millionen Euro für diese Anlage - das ist eine der preiswertesten. Das schwankt, je nachdem, wie groß der Höhenunterschied zwischen Oberwasser und Unterwasser ist, zwischen 2,3 und 4,1 Millionen pro Anlage."
Der größte Teil des Geldes kommt vom Bund. Denn dessen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung möchte die zehn alten Moselschleusen zu Doppelschleusen umbauen. Für diesen Eingriff in die Flusslandschaft sind Kompensationsleistungen erforderlich - in diesem Fall eben neue Fischpässe. Die sollen Lachs, Aal und Meerneunauge vor allem den Weg besser weisen: Weil die Fische immer der Strömung folgen, landen sie zum Beispiel an der Staustufe Koblenz häufig am Abfluss der Turbinen des Wasserkraftwerks in der Staumauer - dort ist die Strömung am stärksten, dort geht es aber nicht weiter. Und in der Fischtreppe nebenan fließt das Moselwasser zu sanft, als dass die wandernden Tiere den Einstieg finden könnten, der außerdem zu weit von den gurgelnden Turbinenabläufen entfernt liegt. Wichtig ist vor allem die Herstellung einer ausreichend starken Lockströmung, wie die Fachleute sagen, also einer Strömung, die den Fischen unmissverständlich sagt: "Hier entlang!"
Kritik kommt von denjenigen, die der Ansicht sind, es sei der pure Luxus, wenn inmitten einer schweren Wirtschaftskrise und angesichts leerer Staatskassen 20 Millionen Euro und mehr ausgegeben werden, um die Staustufen an der Mosel fischfreundlich umzubauen. Aber erstens sind der Bund und das Land Rheinland-Pfalz dazu verpflichtet - die Wasserrahmenrichtlinie der EU hört in der Krise nicht auf zu existieren. Und zweitens hat sich andernorts gezeigt, dass solche Umbauten tatsächlich helfen: Außer am Rhein wurden in den letzten Jahren auch die Ahr, die Sieg und die Nister beispielsweise mit künstlichen Stromschnellen und ausgeklügelten Fischpässen am Rande der Flüsse ausgerüstet - mit großem Erfolg: Der Artenreichtum hat zugenommen, die Fischpopulation ist gestiegen. Für Josef Groß gibt es deswegen keine Alternative zu dem aufwändigen Umbauprojekt an der Mosel, das in ungefähr 15 Jahren fertig gestellt sein soll:
"Wir haben ja Arten, die da sehr stark zurückgehen hier. An der Mosel ist es jetzt insbesondere der Aalbestand, der erschreckend in den letzten zehn Jahren zurückgegangen ist. Da muss man etwas tun - oder man nimmt in Kauf, dass diese Arten zumindest mal hier aussterben. Also es wird eine spürbare Verbesserung geben. Es gibt keine Fischart, die keinen Nutzen vom Umbau dieser Wehranlagen hat."