In einem Video seines aktuellen Programms ist der Kabarettist Florian Schroeder zu sehen, wie er einen Verschwörungstheoretiker mimt.
"Immer zwischen Fakten und Fiktion, zwischen Wahnsinn und Wahrheit", erzählt Schroeder. Das Video haben die Veranstalter der Corona-Protest-Demonstration in Stuttgart gesehen und ihn daraufhin eingeladen. "Sie haben gedacht, ich bin ein Überläufer."
Vor Ort hat er die Demonstranten als bunte, krude Mischung wahrgenommen. "Schwer einzuschätzen, aber keinesfalls vereinfachbar." Er sei hingefahren, weil er ihre Aussagen überprüfen wollte, sie testen. "Die sagen, sie seien Grundgesetzverteidiger. Ich wollte überprüfen: Seid ihr wirklich so frei, wie ihr behauptet zu sein?"
Buhrufe für Schroeders Auftritt
Schroeder sagte bei seinem Auftritt unter anderem, Freiheit bedeute, sinnvolle Einschränkungen zu akzeptieren, sich einzulassen, auch auf einen der sagt, was man nicht unbedingt hören wolle. "Es gab eine massive Zahl von Protestanten, die massiv gebuht haben."
Zeiten des Authentizitätsterrorismus
Er glaubt nicht, dass es ein Problem mit Meinungsfreiheit gibt. "Wir haben ein Toleranz-Respektproblem. Wir haben ein Problem mit diskursiver Enge. Das ist auch nicht weniger gefährlich. Wir leben im Authenzitätsterrorismus."
Satire müsse man ständig erklären. Und: "Man muss immer mehr erklären, dass eine Bühnenfigur nicht privat ist. Kunst ist nie authentisch, sonst ist sie meistens schlecht."