Mit 368 Metern ist der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz das höchste Bauwerk Deutschlands - auch dank seiner langen, rot-weißen Radioantenne. Diese könnte bald ihren Besitzer wechseln. Sie steht nämlich - so wie rund 700 weitere Antennen in Deutschland - zum Verkauf.
Ende eines Monopols
Die UKW-Antennen kommen aus dem früheren Bestand der Deutschen Telekom, wurden im Rahmen einer Privatisierung an eine Deutsche Funkturm GmbH verkauft und werden derzeit vor allem vom Sendenetzbetreiber Media Broadcast betrieben.
Die Verkaufsaktion des Übertragungsdienstleisters besiegelt zwar das Ende seines Monopols im UKW-Markt - könnte ihm allerdings einen millionenschweren Erlös einbringen.
Die Antennen würden wahrscheinlich zum größten Teil auch wieder genutzt werden, der Betrieb aber werde vom einen Sendenetzbetreiber zur anderen gehen, erklärt Chris Weck, Leiter der Hauptabteilung Technik und Infrastruktur des Deutschlandradios. Die Radiohörer würden vom Wechsel vermutlich wenig mitbekommen.
DAB+ effizienter
Seine Antennen zur digitalen Radioübertragung mit DAB+ behält Media Broadcast. Digitalradio decke schon heute 94 Prozent der Fläche Deutschlands ab, so Weck, der DAB+ auch für die "zukünftige Technik" hält: Sie sei viel effizienter als UKW, auch kostentechnisch.
"Die Rundfunkausstrahlung eines flächendeckenden UKW kostet 10 Millionen Euro im Jahr. Da muss man schon nach kostengünstigeren Systemen schauen."