Alpha Ventus ist der erste deutsche Offshore-Windpark. 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum drehen sich zwölf Windräder und produzieren eine Leistung von fünf Megawatt. So viel Strom wie 50.000 Haushalte pro Jahr verbrauchen. Die Spitzen der Windräder reichen höher als der Kölner Dom. Ein gigantisches Unterfangen in der rauen Nordsee, sagt Projektleiter Wilfried Hube vom norddeutschen Energieversorger EWE.
"Es ist eine Herausforderung, an einer Stelle zu bauen, wo so viel Wind ist, dass man in den seltensten Fällen gut bauen kann. Aber deshalb stehen die Windräder ja auch hier, damit wir viel Ertrag haben. Wir haben aber das Problem, dass es schwere Zugangsbedingungen sind: Es ist schwierig, mit Schiffen zu arbeiten, Leute und Material zu transportieren, das ist das Schwierigste, der Standort."
EWE, E.ON und Vattenfall teilen sich die Kosten für den Windpark, der ein Testfeld ist: 250 Millionen Euro. 50 Millionen kommen von der Bundesregierung. Das Projekt Alpha Ventus war für die Unternehmen ein Sprung ins kalte Wasser. Ein erster Versuch Windräder aufzustellen scheiterte im Herbst 2008. Das Wetter spielte nicht mit. Die Wellen waren zu hoch. Es entstand ein Verlust von 60 Millionen Euro.
Alpha Ventus dient vor allem Testzwecken und muss sich nicht unbedingt kommerziell rechnen. Anders dagegen ist das beim deutschen Offshore-Windpark "Bard 1", dem ersten kommerziellen Projekt, der gerade gebaut wird. Einhundert Kilometer nordwestlich der Insel Borkum in der Nordsee sollen in den kommenden zwei Jahren 80 Windkraftanlagen entstehen. Hinter dem jungen Unternehmen, das Standorte in Emden, Cuxhaven und Bremen hat, steckt ein finanzstarker russischer Investor. Das Besondere an Bard, sagt Geschäftsführer Heiko Ross: Alles liegt in einer Hand: Aufbau, Stromproduktion und die Installation der Kabel.
"Damals haben wir gesagt: Okay, wir kaufen Windkraftanlagen und Fundamente und lassen errichten - wir haben festgestellt, dass damals Lösungen nicht vorhanden waren und haben deshalb eigene Lösungen entwickelt, und so stehen wir heute da, haben ein komplettes System für die Errichtung von Offshore-Windkraftwerken."
Seit über zehn Jahren schon planen Bundesregierung und Unternehmen riesige Windparks auf dem Meer. Und trotzdem drehte sich lange kein Offshore-Rad. Die wesentlichen Ursachen: Technische Schwierigkeiten, Probleme mit dem Netzanschluss, fehlendes Geld: Offshore-Anlagen kosten dreimal so viel wie vergleichbare an Land. Allein die Wartung verschlingt fast ein Drittel der Gesamtkosten. Windböen von 160 Kilometern pro Stunde, Wellen von 15 Metern Höhe und Schäden durch die salzhaltige Luft führen zu Kosten, die viele Unternehmen lange abschreckten.
Erst die Novelle des Erneuerbare Energien-Gesetzes brachte mehr Sicherheit für die Investoren. Der Bundestag beschloss, die Vergütung der Kilowattstunde von 9 auf 15 Cent zu erhöhen, wenn ein Windpark bis Ende 2015 ans Netz geht.
Erprobt wird bei Alpha Ventus auch die Einspeisung des erzeugten Stroms in die bundesweiten Netze. In einem Umspannwerk laufen die Strommengen mehrerer Windparks zusammen und werden an Land geschickt. Alpha-Ventus-Projektleiter Hube:
"Das ist eine große technische Herausforderung, weil nicht nur die Schifffahrtslinien zu kreuzen sind, auch noch der Nationalpark Wattenmeer, die Insel Norderney und natürlich auch die Deiche überquert werden müssen."
Der Strom wird aber nicht nur in Norddeutschland verbraucht, sondern im Ruhrgebiet und in Süddeutschland. Das heutige Stromnetz kann die zusätzlichen geplanten Mengen Ökostrom aus Wind, Solar- oder Biomasse aber nicht mehr transportieren. Deshalb müsse das Hochspannungsnetz ausgebaut werden, fordern Experten wie Martin Wolter von der Universität Hannover:
"Diese Distanz müssen wir überbrücken, indem 850 Kilometer neue Freileitungen oder neue Kabel gebaut werden."
Die Bundesregierung hat schon 26 Genehmigungen für Windparks erteilt, für weitere 68 liegen Anträge vor. Doch die Integration der erneuerbaren Energien ins Stromnetz kommt nur langsam voran. Dabei eilt die Zeit, denn das Ziel der Bundesregierung ist klar definiert: Bis 2030 sollen vor der deutschen Küste Anlagen mit Kapazitäten von zusammen 25.000 Megawatt entstehen. Die Offshore-Windparks würden dann 15 Prozent des deutschen Strombedarfs decken. Der Bundesverband Windenergie dagegen geht davon aus, dass dieses Ziel sogar schon 2020 erreicht werden könnte.
"Es ist eine Herausforderung, an einer Stelle zu bauen, wo so viel Wind ist, dass man in den seltensten Fällen gut bauen kann. Aber deshalb stehen die Windräder ja auch hier, damit wir viel Ertrag haben. Wir haben aber das Problem, dass es schwere Zugangsbedingungen sind: Es ist schwierig, mit Schiffen zu arbeiten, Leute und Material zu transportieren, das ist das Schwierigste, der Standort."
EWE, E.ON und Vattenfall teilen sich die Kosten für den Windpark, der ein Testfeld ist: 250 Millionen Euro. 50 Millionen kommen von der Bundesregierung. Das Projekt Alpha Ventus war für die Unternehmen ein Sprung ins kalte Wasser. Ein erster Versuch Windräder aufzustellen scheiterte im Herbst 2008. Das Wetter spielte nicht mit. Die Wellen waren zu hoch. Es entstand ein Verlust von 60 Millionen Euro.
Alpha Ventus dient vor allem Testzwecken und muss sich nicht unbedingt kommerziell rechnen. Anders dagegen ist das beim deutschen Offshore-Windpark "Bard 1", dem ersten kommerziellen Projekt, der gerade gebaut wird. Einhundert Kilometer nordwestlich der Insel Borkum in der Nordsee sollen in den kommenden zwei Jahren 80 Windkraftanlagen entstehen. Hinter dem jungen Unternehmen, das Standorte in Emden, Cuxhaven und Bremen hat, steckt ein finanzstarker russischer Investor. Das Besondere an Bard, sagt Geschäftsführer Heiko Ross: Alles liegt in einer Hand: Aufbau, Stromproduktion und die Installation der Kabel.
"Damals haben wir gesagt: Okay, wir kaufen Windkraftanlagen und Fundamente und lassen errichten - wir haben festgestellt, dass damals Lösungen nicht vorhanden waren und haben deshalb eigene Lösungen entwickelt, und so stehen wir heute da, haben ein komplettes System für die Errichtung von Offshore-Windkraftwerken."
Seit über zehn Jahren schon planen Bundesregierung und Unternehmen riesige Windparks auf dem Meer. Und trotzdem drehte sich lange kein Offshore-Rad. Die wesentlichen Ursachen: Technische Schwierigkeiten, Probleme mit dem Netzanschluss, fehlendes Geld: Offshore-Anlagen kosten dreimal so viel wie vergleichbare an Land. Allein die Wartung verschlingt fast ein Drittel der Gesamtkosten. Windböen von 160 Kilometern pro Stunde, Wellen von 15 Metern Höhe und Schäden durch die salzhaltige Luft führen zu Kosten, die viele Unternehmen lange abschreckten.
Erst die Novelle des Erneuerbare Energien-Gesetzes brachte mehr Sicherheit für die Investoren. Der Bundestag beschloss, die Vergütung der Kilowattstunde von 9 auf 15 Cent zu erhöhen, wenn ein Windpark bis Ende 2015 ans Netz geht.
Erprobt wird bei Alpha Ventus auch die Einspeisung des erzeugten Stroms in die bundesweiten Netze. In einem Umspannwerk laufen die Strommengen mehrerer Windparks zusammen und werden an Land geschickt. Alpha-Ventus-Projektleiter Hube:
"Das ist eine große technische Herausforderung, weil nicht nur die Schifffahrtslinien zu kreuzen sind, auch noch der Nationalpark Wattenmeer, die Insel Norderney und natürlich auch die Deiche überquert werden müssen."
Der Strom wird aber nicht nur in Norddeutschland verbraucht, sondern im Ruhrgebiet und in Süddeutschland. Das heutige Stromnetz kann die zusätzlichen geplanten Mengen Ökostrom aus Wind, Solar- oder Biomasse aber nicht mehr transportieren. Deshalb müsse das Hochspannungsnetz ausgebaut werden, fordern Experten wie Martin Wolter von der Universität Hannover:
"Diese Distanz müssen wir überbrücken, indem 850 Kilometer neue Freileitungen oder neue Kabel gebaut werden."
Die Bundesregierung hat schon 26 Genehmigungen für Windparks erteilt, für weitere 68 liegen Anträge vor. Doch die Integration der erneuerbaren Energien ins Stromnetz kommt nur langsam voran. Dabei eilt die Zeit, denn das Ziel der Bundesregierung ist klar definiert: Bis 2030 sollen vor der deutschen Küste Anlagen mit Kapazitäten von zusammen 25.000 Megawatt entstehen. Die Offshore-Windparks würden dann 15 Prozent des deutschen Strombedarfs decken. Der Bundesverband Windenergie dagegen geht davon aus, dass dieses Ziel sogar schon 2020 erreicht werden könnte.