Ein Erkundungsteam der Bundesregierung bricht heute nach Erbil in der Autonomen Region Kurdistan im Norden des Irak auf, um die Beteiligung der Bundeswehr an einer militärischen Ausbildungsmission zu prüfen. Zu dem Vorauskommando gehören drei Vertreter des Verteidigungsministeriums und einer des Auswärtigen Amts. Deutschland liefert schon jetzt Waffen an die kurdische Peschmerga, die gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen. Diese kontrolliert große Teile des Iraks und Syriens.
FSA-Kämpfer eingetroffen
Die Kurden im belagerten Kobane warten derzeit auf weitere 150 Peschmerga-Kämpfer aus dem Nordirak. Eine erste Gruppe mit rund 80 Peschmerga war am Mittwochmorgen auf dem Flughafen Sanliurfa in der Südtürkei gelandet. Zuvor waren rund 50 bis 70 Kämpfer der gemäßigten Freien Syrischen Armee (FSA) eingetroffen. Die Verteidiger der Stadt hoffen, mit ihrer Hilfe Kobane gegen die Dschihadisten halten zu können. Zehn Peschmerga hätten die syrisch-türkische Grenze überquert und sich bis nach Kobane durchgeschlagen. Die FSA ist mit dem syrischen Oppositionsbündnis Nationale Syrische Koalition verbunden, das vom Westen und der Türkei unterstützt wird.
Neue Luftangriffe
Auch aus der Luft werden die Kurden in Kobane weiter unterstützt. US-Kampfflugzeuge flogen neue Luftangriffe auf Dschihadistenkämpfer nahe der Grenzstadt, wie das Truppenkommando mitteilte. Dabei seien sechs Fahrzeuge, mehrere Kampfstellungen und ein Gebäude der IS-Miliz attackiert worden. Im Irak bombardierten Kampfjets und Drohnen demnach sechs weitere Ziele im nördlich gelegenen Sindschar sowie in Falludscha westlich von Bagdad.
Die IS-Terroristen versuchen seit Wochen, die überwiegend von Kurden bewohnte Stadt Kobane einzunehmen. Sie kontrollieren bereits das Umland und greifen die Stadt an der türkischen Grenze von mehreren Seiten an.
(pg/nin)