Australien hält die Weltspitze bei Buschbränden. Die Physik dieser oft sehr intensiven Brände ist kaum bekannt und sollte im Programm VESTA erkundet werden. Dazu wurden Testbrände in einem speziell präparierten Gebiet durchgeführt. In den bisherigen Modellen wurden große Feuer drastisch unterschätzt: Zwei bis fünf Mal schneller waren sie als vorhergesagt, erklärt Philip Cheney von der Forstabteilung der CSIRO: "Was in diesen sehr intensiven Feuern passiert, konnten wir mit den vorhandenen Daten kaum erklären. Wir wussten beispielsweise nicht, dass die Breite der Feuerfront entscheidend dafür ist, wie schnell sich ein Feuer ausbreitet." Die Ergebnisse von VESTA sind sehr aufschlussreich für das künftige Feuermanagement. So brennt 20 Jahre altes Unterholz viermal schneller als zwei Jahre altes, und die Flammen schlagen bei dem alten, meist auch hohen Unterholz sehr viel schneller in die Kronen - so wie es gerade in der Gegend von Sydney passiert. Diese Erkenntnis dürfte die seit langem laufende Debatte entscheiden, wie oft man Unterholz abbrennen muss. Umweltschützer hatten längere Zeiträume gefordert.
Ein weiterer zentraler Faktor bei der Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Buschfeuers ist die Hangneigung. Ein Feuer am Boden braucht in der Ebene fünf Minuten für 100 Meter. Bei einer Neigung von 20 Grad frisst es sich in der gleichen Zeit um einen ganzen Kilometer nach vorn. Am Hang zu stehen, kann für Feuerwehrleute schnell tödlich werden, vor allem, wenn auch noch ein leichter Wind bläst. Philip Cheney: "Es ist wirklich wichtig für die Feuerwehrleute, dass sie bei der Bekämpfung eines kleinen Buschbrands im Kopf behalten, dass das, was da so konstant vor sich hin brennt, weit unterhalb seiner Möglichkeiten ist. Nur eine kleine Veränderung kann den Brand um das Drei- bis Vierfache beschleunigen - und zwar ohne Warnung. Unsere Versuche haben gezeigt, dass ein Brand in 15 Sekunden seine maximale Ausbreitungsgeschwindigkeit erreicht. Und nach einer Minute oder zwei haben die Flammen ihr volles Potenzial erreicht." Ein Buschfeuer entwickelt sich also nicht erst während der Ausbreitung. Es ist sozusagen schlagartig "von Null auf 100".
[Quelle: Dagmar Röhrlich]
Ein weiterer zentraler Faktor bei der Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Buschfeuers ist die Hangneigung. Ein Feuer am Boden braucht in der Ebene fünf Minuten für 100 Meter. Bei einer Neigung von 20 Grad frisst es sich in der gleichen Zeit um einen ganzen Kilometer nach vorn. Am Hang zu stehen, kann für Feuerwehrleute schnell tödlich werden, vor allem, wenn auch noch ein leichter Wind bläst. Philip Cheney: "Es ist wirklich wichtig für die Feuerwehrleute, dass sie bei der Bekämpfung eines kleinen Buschbrands im Kopf behalten, dass das, was da so konstant vor sich hin brennt, weit unterhalb seiner Möglichkeiten ist. Nur eine kleine Veränderung kann den Brand um das Drei- bis Vierfache beschleunigen - und zwar ohne Warnung. Unsere Versuche haben gezeigt, dass ein Brand in 15 Sekunden seine maximale Ausbreitungsgeschwindigkeit erreicht. Und nach einer Minute oder zwei haben die Flammen ihr volles Potenzial erreicht." Ein Buschfeuer entwickelt sich also nicht erst während der Ausbreitung. Es ist sozusagen schlagartig "von Null auf 100".
[Quelle: Dagmar Röhrlich]