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Auschwitz-Gedenken
Auf den Violinen der Hoffnung

Es ist ein besonderes Konzert auf besonderen Instrumenten: Am 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz spielen die Berliner Philharmoniker am Abend in Kammermusik-Besetzung auf Geigen von Opfern oder Überlebenden der Judenvernichtung. Ein Geigenbauer aus Tel Aviv hat diese Instrumente restauriert und sie eigens nach Berlin gebracht.

Von Christian Wagner | 27.01.2015
    Geigenbauer Amnon Weinstein mit einer von ihm restaurierten Violine bei der Ausstellung "Violins of Hope" in Monaco.
    Geigenbauer Amnon Weinstein mit einer von ihm restaurierten Violine bei der Ausstellung "Violins of Hope" in Monaco. (picture alliance / dpa / Cyril Dodergny)
    Viele der Geigen aus der Sammlung "Violins of Hope" von Amnon Weinstein sind mit einem jüdischen Davidstern verziert. Vom Schicksal ihrer einstigen Besitzer erzählt der israelische Geigenbauer auch in Berlin: Von ermordeten Juden - nur ihre Instrumente wurden gerettet. Oder von Juden, die dank ihrer Geige überlebt haben, weil sie ihre deutschen Wärter im Konzentrationslager mit Musik unterhalten konnten.
    Amnon Weinstein hat diese Geigen in den vergangenen Jahren schon zu Konzerten in ganz Europa gebracht. Erst vor Kurzem gab es ein erstes Konzert mit seinen Geigen in Deutschland. Amnon Weinstein sagt, der Holocaust sei eigentlich nicht zu verstehen, aber die Musik könne vielleicht dabei helfen. Die Deutschen, stellt er fest, versuchten es zumindest. Die Berliner Philharmoniker spielen auf seinen Geigen unter anderem Werke von Gustav Mahler und Max Bruch. Der israelische Komponist Ohad Ben-Ari, der inzwischen in Berlin lebt, hat für das Konzert eigens ein Stück geschrieben, Titel: "Violins of Hope", Geigen der Hoffnung.