Vielfalt
Auseinandersetzungen um Verbot von Regenbogenflagge in Neubrandenburg gehen weiter

Im mecklenburg-vorpommerischen Neubrandenburg ist die Auseinandersetzung über das Verbot der Regenbogenflagge weitergegangen. Hunderte protestierten gegen den Beschluss der Stadtvertretung.

    Die gehisste Regenbogenflagge vor den oberen Stockwerken und Dächern des Bahnhofsgebäude ist zu sehen.
    Die Stadtvertretung in der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat das Hissen der Regenbogenflagge künftig untersagt. Sie gilt als Zeichen der Vielfalt und Toleranz. (IMAGO / BildFunkMV)
    Diese hatte laut Medien mit Stimmen von AfD sowie Mitgliedern des BSW und örtlicher Wählergemeinschaften entschieden, dass die Flagge am Hauptbahnhof nicht mehr gehisst werden darf. Zuvor war sie mehrfach gestohlen und teils durch Fahnen mit NS-Symbolik ersetzt worden.
    Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Lehmann, bezeichnete das Verbot als beschämend. Man gebe damit extremistischen Gegnern von Vielfalt, Freiheit und gleichen Rechten nach. Die Stimmung hatte sich noch verschärft durch eine überraschende Rücktrittsankündigung des parteilosen Oberbürgermeisters Witt kurz nach dem Stadtvertretungsbeschluss. Witt, der offen homosexuell lebt, begründete seine Entscheidung allerdings nur allgemein mit dem Schutz seiner Privatsphäre. Weitere öffentliche Stellungnahmen lehnte er ab.
    Diese Nachricht wurde am 12.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.