Als Stadt sei Chemnitz noch nicht fertig, sagte Nina Kummer. Eine Stadt bekomme nur den Titel Kulturhauptstadt verliehen, wenn man noch Potenzial in ihr erkenne, so die Musikerin.
Viele moderne junge Leute
"EU-Kulturhauptstadt" – das klingt für viele erstmal recht altbacken und unsexy, irgendwie so gar nicht pop oder wild. Blond sehen trotzdem Chancen für die lokale Popkultur: "In den Bewerbungsprozess wurde viele Kunst- und Kulturschaffende aus Chemnitz miteinbezogen. Insofern war in dem Bewerbungsprozess die Subkultur auch sehr stark vertreten", sagte Nina Kummer. "Die Bewerbung hat den Charakter, dass da viele moderne junge Leute mitmachen."
Ob eine Erklärung zur Kulturhauptstadt die Spaltung der Stadt zwischen links und rechts aufheben kann, bleibt allerdings unklar. "Genau sagen kann man das natürlich nicht", so Lotta Kummer. Johann Bonitz hingegen hofft auf die verbindenden Kräfte von Kunst und Kultur: "Ich denke schon, dass es alle verschiedensten Arten von Menschen zusammenführen wird", sagte der Musiker.
Eine Prognose wie Chemnitz im Jahr 2026 aussehen wird, möchten Blond nicht wagen. Allerdings: "Man hat ja in Chemnitz immer so einen Minderwertigkeitskomplex von Anfang an so eingepflanzt bekommen", so Nina Kummer. Die Bewerbung sei daher auch ermutigend für die lokale Kulturszene, diesen Minderwertigkeitskomplex endlich abzulegen.