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Aussageverweigerung
Fifa sperrt Beckenbauer für 90 Tage

Franz Beckenbauer ist von der Fifa provisorisch für 90 Tage für jegliche Tätigkeit im Fußball gesperrt worden. Als Grund nannte der Weltverband mangelnde Kooperationsbereitschaft Beckenbauers. Dabei geht es um eine Untersuchung der Fifa zur umstrittenen WM-Doppelvergabe an Russland und Katar.

    Fußball-Legende Franz Beckenbauer ist am 10.08.2013 in der Jubiläumssendung 50 Jahre "Aktuelles Sportstudio" im Sendezentrum des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) in Mainz (Rheinland-Pfalz) zu Gast
    Die Fifa hat Fußball-Legende Franz Beckenbauer für 90 Tage gesperrt. (dpa picture alliance / Fredrik von Erichsen)
    Die Sperre wurde auf Antrag von Fifa-Chefermittler Michael Garcia ausgesprochen und gilt von sofort an. Hintergrund ist Beckenbauers Verweigerung einer Aussage gegenüber Garcia im Zusammenhang mit den umstrittenen WM-Vergaben 2018 nach Russland und 2022 an Katar. Beckenbauer hatte diesen Vorwurf zuletzt in einem Zeitungsinterview bestritten.
    Fifa: Beckenbauer reagierte nicht auf Anfragen
    Der Fußball-Weltverband erklärte dagegen, es könne davon ausgegangen werden, dass es zu einem Vergehen gegen das Ethikreglement gekommen sei. Beckenbauer sei wiederholt angefragt worden, persönlich oder schriftlich auf Englisch oder Deutsch Informationen zu liefern.
    Auch der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach, hatte Beckenbauer zuletzt in Schutz genommen. "Ich weiß, dass Franz ein absoluter Ehrenmann ist", sagte Niersbach am Rande des Fifa-Kongresses in Sao Paulo. Jede "wie auch immer geartete Unterstellung gegen ihn kann ich zurückweisen", so der DFB-Präsident.
    Beckenbauer war Mitglied im Fifa-Exekutivkomitee
    Beckenbauer war im Jahr 2010, als die WM nach Katar vergeben wurde, Mitglied des Exekutivkomitees der Fifa. Für wen er bei der Vergabe stimmte, hat er bisher nicht öffentlich gesagt. Derzeit ist sein einziges offizielles Fußball-Amt das des Ehrenpräsidenten des FC Bayern München.
    Die WM-Vergabe an Katar hatte die Fifa zuletzt zunehmend in Bedrängnis gebracht. Laut einem Bericht der britischen Zeitung "Sunday Times" von Anfang Juni soll der reiche Katarer und frühere Fußballfunktionär Mohammed Bin Hammam umgerechnet knapp 3,7 Millionen Euro Schmiergeld an verschiedene Personen für den Zuschlag gezahlt haben.
    (tj/swe)