Ein speziell eingesetzter Ausschuss legte seinen Abschlussbericht mit entsprechenden Empfehlungen an den Gesetzgeber vor. Den Berechnungen je nach Alter zufolge könnte demnach zum Beispiel ein 70-Jähriger auf eine Entschädigungssumme von umgerechnet 1,3 Millionen Euro kommen. Angerechnet würden unter anderem Diskriminierungen auf dem Wohnungsmarkt, ungerechtfertigter Eigentumsentzug und übermäßige Polizeikontrollen. Der kalifornische Justizminister Bonta erklärte, Entschädigungen für Afroamerikaner seien angemessen, gerechtfertigt und notwendig. Er hoffe, dass der Gesetzgeber den Bericht ernst nehme und eine Umsetzung der Vorschläge angehe. Gouverneur Newsom, dessen Zustimmung nötig ist, hatte sich zuletzt allerdings skeptisch geäußert. Bonta und Newsom gehören beide der Demokratischen Partei an.
Kalifornien hatte infolge des bei einem Polizeieinsatz 2020 gestorbenen Afroamerikaners George Floyd als erster US-Bundesstaat einen Ausschuss zum Thema Entschädigungen initiiert. Darauf gedrängt hatte unter anderem die Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter.
In den USA wird schon länger über Wiedergutmachungen für das durch Rassismus erlittene Leid diskutiert. Im Frühjahr hatte ein von der Stadt San Francisco eingesetzter Ausschuss empfohlen, jedem anspruchsberechtigten Afroamerikaner fünf Millionen US-Dollar zu zahlen.
Diese Nachricht wurde am 30.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.