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Kosovo
Außenministerin Gervalla-Schwarz: "Die serbische Bedrohung darf nicht akzeptiert werden"

Die kosovarische Außenministerin Gervalla-Schwarz hält einen Angriff Serbiens auf ihr Land für denkbar. Das Verhalten Belgrads erinnere an das von Russland vor Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine, sagte Gervalla-Schwarz im Deutschlandfunk. Die Konzentration des serbischen Militärs entlang der Grenze sei so hoch wie seit Jahren nicht.

    Die kosovarische Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz
    Die kosovarische Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz (IMAGO / CTK Photo / Vit Simanek)
    Sie forderte eine Reaktion der internationalen Gemeinschaft. Beispielsweise müsse die EU den serbischen Status als Beitrittskandidat einfrieren und Geldzahlungen stoppen. Zudem bekräftige Gervalla-Schwarz die Vorwürfe, dass die Regierung in Belgrad hinter dem Angriff eines serbischen Kommandotrupps auf Polizisten am Sonntag vor einer Woche stehe. Der kosovarische Ministerpräsident Kurti präsentierte heute im Internet Drohnenaufnahmen, die ein Training der Bewaffneten nahe der Grenze zum Kosovo vor dem Angriff zeigen sollen. Kurti schrieb dazu, die Attacke sei mit voller Unterstützung und Planung des serbischen Staats geschehen. (Das Interview in voller Länge als PDF)
    Zuletzt hatte die Regierung des Kosovo Serbien vorgeworfen, mit seinem Militär aus mehreren Richtungen an die Grenze vorgerückt zu sein. Serbiens Präsident Vucic dementierte allerdings die Absicht eines militärischen Schlags. Angesichts der neuen Spannungen kündigte die NATO an, die Kontingente der KFOR-Friedenstruppe aufzustocken. Auch die Entsendung weiterer Bundeswehrsoldaten in die ehemalige serbische Provinz steht zur Debatte.
    Diese Nachricht wurde am 02.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.